Salzburg jubelt in Wien und beendet die Austria-Serie

Es ist hinlänglich bekannt, dass alles ein Ende hat, nur die Wurst hat eben zwei. Und weil es für den Fußball diesbezüglich keine Ausnahmeregelung gibt, erfuhr eine Serie in Violett ihre Endlichkeit, weil die Wiener Austria das erste Mal nach zwölf Spielen ohne Niederlage als Verlierer von dannen zog. In der Generali Arena musste man sich Salzburg 0:1 geschlagen geben.
Für die Gäste war es umgekehrt das Ende einer negativen Serie, weil man im Jahr 2025 den ersten Erfolg unter Trainer Thomas Letsch feierte. Des einen Leid, des anderen Freud. Mit zwölf Spielen ohne Niederlage lässt es sich ja grundsätzlich leicht Selbstvertrauen aufbauen. Doch bei frischen Temperaturen setzte es für die Wiener Austria gegen Salzburg recht früh eine kalte Dusche. Gloukh wurde bei einem Umschaltversuch von Verteidiger Handl nicht gestört, seinen schönen Schuss konnte Torhüter Sahin-Radlinger zwar noch berühren, aber nicht abwehren (7.).
Und plötzlich führten die krisengeschüttelten Salzburger, die mit einer extrem jungen Vierer-Abwehr antraten, in der Generali Arena beim Team der Stunde, der Austria. Die Wiener, die zum dritten mal in Folge in Rückstand gerieten, fanden nicht ihren gewohnten Rhythmus, zum einen, weil Salzburg sich mit Leidenschaft und Aggressivität als Störenfried erwies, zum anderen, weil es bei den Laufwegen und Zuspielen an Präzision fehlte. Diesmal griff nicht ein Rädchen ins andere, weshalb sich die Veilchen auch nur schwer durchkombinieren und im ersten Durchgang keine ernsthafte Torchance kreieren konnten.
Und hätten die Salzburger über mehr Selbstvertrauen und generell eine bessere Form verfügt, dann hätten sie vielleicht den einen oder anderen Angriff besser zu Ende gespielt und die Führung ausgebaut.
Nebulös und mit Verspätung begann die Partie in die zweite Hälfte, der Pyrotechnik der Austria-Fans war Dank. Auch ohne einen Gloukh in den eigenen Reihen starteten die Violetten wie aus der Pistole geschossen mit der ersten guten Möglichkeit durch Guenouche. Wenige Minuten später scheiterte er bei einem weiteren Versuch an Goalie Alex Schlager. Im Gegenzug jubelten die Salzburger über ihren zweiten Treffer, allerdings nur kurz, weil Vertessen im Abseits gestanden war.
Der Austria war der Wille keineswegs abzusprechen, allerdings schien es an der nötigen gedanklichen und körperlichen Frische zu fehlen. Man tat sich schwer gegen Salzburger, die Lunte gerochen hatten und endlich den ersten Sieg in diesem Jahr feiern wollten. Auch mit den Einwechslungen kam kein neuer Schwung ins violette Spiel, weshalb man auch nie den nötigen Druck aufbauen konnte, um die Salzburger ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können. Und so waren die Gäste ihrem zweiten Tor näher als die Austria dem Ausgleich.
Acht Minuten an Nachspielzeit ließen die Austrianer noch einmal hoffen, selbst Torhüter Sahin-Radlinger schaltete sich bei Standards in die Offensive ein. Alles warf man nach vorne, aber vergeblich. Die Salzburger jubelten ausgelassen, die Austrianer wurden von ihren Fans dennoch beklatscht und gratulierten fair dem Gegner. Eine Woche nach dem Derbysieg war es diesmal ganz einfach zu wenig, um Salzburg zu bezwingen.
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