Später Jubel: Austria feiert Sieg zum Start in die Quali-Gruppe
Die Wiener Austria hat in der ersten Runde der Qualifikationsgruppe der Bundesliga die Führung übernommen. Die Elf von Peter Stöger gewann am Karsamstag zu Hause gegen SCR Altach mit 2:0 (0:0) und setzte sich einen Punkt vor TSV Hartberg auf Platz eins. Die Steirer mussten sich in Ried nach 2:0-Führung noch mit 2:3 geschlagen geben. Für die Innviertler war es beim Cheftrainer-Debüt von Andreas Heraf der erste Sieg im Jahr 2021.
Hinter dem Spitzenduo hat sich das Feld zusammengeschoben, weil neben dem bisherigen Vorletzten Ried auch Schlusslicht Admira gewann. Die Admira siegte im Niederösterreich-Derby beim SKN St. Pölten mit 1:0 (1:0). Damit halten St. Pölten, Altach und Admira bei je 10 Punkten, Ried verbesserte sich mit 11 Zählern auf Rang drei.
- SCHAUPLATZ WIEN
Wären die Austrianer Bäcker, hätten sie zumindest im Frühjahr weniger Großaufträge. Zum zweiten Mal in Folge heißt es in der Qualifikationsgruppe „kleinere Brötchen backen“. Das Ziel ist auch ident mit dem des Vorjahres: Platz eins und damit die letzte Chance, sich für den Europacup zu qualifizieren.
Das gelang, nach einem 2:0-Sieg über Altach führen die Wiener nach dem ersten Spieltag die Quali-Gruppe an.
AUSTRIA WIEN - SCR ALTACH 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 (80.) Djuricin, 2:0 (88., Elfmeter) Fitz.
Gelbe Karten: Fitz, Sarkaria, Martel bzw. Zwischenbrugger, Maderner, Wiss.
Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Wimmer (68. Suttner) - Demaku, Martel - Teigl, Sarkaria, Fitz (89. Grünwald) - Monschein (65. Djuricin).
Altach: Kobras - Subotic, Dabanli, Zwischenbrugger (90. Netzer) - Anderson (90. Bukta) , Wiss (90. Oum Gouet), Haudum, Edokpolor - Meilinger (67. Obasi), D. Nussbaumer (67. Maderner), Fischer.
Die Austria stürmte von Beginn weg an diesem windigen Tag, verzettelte sich aber oft in der dichten, von Subotic organisierten Altach-Abwehr. Und in der 11. Minute gab es Tor-Alarm. Dem Treffer von Wimmer wurde aber von Referee Jäger wegen eines Foulspiels zuvor die Gültigkeit verwehrt. Eine falsche Entscheidung. Die erste schön herausgespielte Aktion vergab Fitz (26. Minute).
Die Altacher spielten schneller nach vorne, der letzte Pass misslang aber. Kurz vor der Pause gab es den nächsten Toralarm: Martel traf die Latte, Zwischenbrugger rettete – der Ball dürfte jedoch mit vollem Umfang hinter der Linie gewesen sein. Dennoch wieder kein Tor. Fazit: Beide Mannschaft schienen „Einmal berühren“ zu spielen, einmal berührte das eine Team den Ball, dann das andere, Fehlpässe prägten die Partie. Austria-Trainer Peter Stöger ließ in der Pause aufhorchen: „Wenn das nicht mein Verein wäre, hätte ich schon hingeschmissen.“
Lange keine Highlights
Zumindest hätte er es daheim schöner gehabt, die einzig flüssigen Aktionen im Spiel kamen von oben – die teils heftigen Regenschauer. Das Spiel plätscherte dahin, Anderson vergab nach einem Corner per Kopf (76.).
Belohnt wurde die Austria: In der 80. Minute scorte der eingewechselte Marco Djuricin nach einer feinen Einzelaktion zum 1:0. Acht Minuten traf (der gefoulte) Dominik Fitz per Elfmeter.
- SCHAUPLATZ ST. PÖLTEN
Der Abstiegskampf ist um einen Teilnehmer reicher: Nach dem 0:1 gegen die Admira ist der Vorsprung des SKN auf den Tabellenkeller endgültig verspielt, während die schon acht Spiele in St. Pölten ungeschlagenen Südstädter den Anschluss gefunden haben.
SKN ST. PÖLTEN - FC ADMIRA 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 (10.) Bauer.
Gelbe Karten: Tetteh, R. Ljubicic, Schulz bzw. Kronberger, Atanga, Starkl.
St. Pölten: Riegler - Steinwender, Drescher (46. Davies), Muhamedbegovic (42. Maranda) - Blauensteiner, Halper (89. Metu), Servania, R. Ljubicic (66. Booth), Schulz - Tetteh (66. Meister), Hugi.
Admira: Leitner - Bauer, Datkovic, Aiwu - Hausjell (67. Vorsager), Kadlec (95. Malicsek), Kerschbaum, Ostrzolek - Atanga, Kronberger (72. Starkl), Wooten (95. Ganda).
Die Admira startete kompakt und aggressiv. Wooten scheiterte an Riegler (8.). Nach einem Admira-Corner ermöglichte der SKN-Goalie allerdings das 0:1: Sebastian Bauer köpfelte den fallen gelassenen Ball ein und so im 54. Spiel sein erstes Tor (10.). Im Südstädter 3-4-3 wurden die Räume gut besetzt, Kronberger wollte es bei einem Stangenschuss zu präzise machen (35.). Beim SKN passte im 3-5-2 nichts. Goalgetter Schmidt war nicht im Kader, mit Muhamedbegovic verletzte sich der verlässlichste Verteidiger an der Wade und Tettehs 1:1 wurde wegen Abseits annulliert (45.).
In Hälfte zwei versuchte es der SKN mit Rückenwind und im einst erfolgreichen 4-3-3. Das Bemühen war zu sehen, aber die spielerische Stärke aus dem ersten Saisondrittel ist weg. Trotz der jüngsten Treueschwüre wächst der Druck auf SKN-Trainer Ibertsberger weiter.
- SCHAUPLATZ RIED
Die SV Ried ist hingegen mit einem 3:2-(1:2)-Heimsieg über den TSV Hartberg perfekt gestartet. Der zuletzt taumelnde Abstiegskandidat lag beim Debüt von Coach Andreas Heraf durch Treffer von Stefan Rakowitz nach nur 52 Sekunden und Bakary Nimaga (34.) mit 0:2 zurück, zeigte aber Moral: Marco Grüll per Doppelpack (37., 69.) und Julian Wießmeier sorgten für den ersten Rieder Sieg nach zehn Partien bzw. seit 20. Dezember.
SV RIED - TSV HARTBERG 3:2 (1:2)
Tore: 0:1 (1.) Rakowitz, 0:2 (34.) Nimaga, 1:2 (37.) Grüll, 2:2 (69.) Grüll, 3:2 (71., Eigentor) Horvat.
Gelbe Karten: Nutz, Ziegl bzw. Horvat.
Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Meisl, Boateng, Kerhe - Ziegl, Offenbacher (60. Satin) - Bajic (89. Lackner), Nutz (76. Reifeltshammer), Grüll - Borsos (46. Gschweidl).
Hartberg: Swete - Lienhart (86. Tijani), Horvat, Luckeneder, Gollner - Kainz (46. Rotter), Nimaga - Rakowitz (46. Ried), Horvath, Heil (76. Sturm) - Tadic (60. Chabbi).
Die Oberösterreicher, die in dieser Saison bereits den dritten Coach an der Seitenlinie haben und unter Heraf-Vorgänger Miron Muslic zehn Spiele sieglos geblieben waren, arbeiteten sich in der Tabelle der unteren Gruppe auf Platz drei vor, je einen Punkt vor Admira, Altach und St. Pölten. Hartberg ist nur drei Zähler davor Zweiter.
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