Britischer Außenminister rät LGBT-Fans zu Respekt vor Katar

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Islamische Länder "haben eine ganz andere kulturelle Ausgangslage als wir", sagte James Cleverly.

Der britische Außenminister James Cleverly hat mit einer Aufforderung an LGBT-Fußballfans, sich während der WM in Katar "respektvoll" gegenüber dem Ausrichter zu verhalten, für Empörung gesorgt. "Ich glaube, mit ein wenig Flexibilität und Kompromissen an beiden Enden kann es eine sichere und aufregende Weltmeisterschaft werden", sagte der Politiker beim Sender LBC Radio. Katar versuche "sicherzustellen, dass die Menschen sie selbst sein können und den Fußball genießen".

Im Interview des Senders Sky News meinte der 53-Jährige, Großbritannien habe sehr wichtige Partner im Mittleren Osten. "Das sind islamische Länder, die haben eine ganz andere kulturelle Ausgangslage als wir. Ich halte es für wichtig, als Besucher eines Landes die Kultur des Gastlandes zu respektieren."

Kritik an Katar

Der britische Aktivist Peter Tatchell mahnte, die britische Regierung müsse die "abscheulichen Menschenrechtsverstöße, die das Regime von Katar täglich begeht" verurteilen. Wer zur Weltmeisterschaft nach Katar fahre, "konspiriert mit einem homophoben, sexistischen und rassistischen Regime".

Zuvor hatte Tatchell in Doha protestiert. Auf Fotos war der 70-Jährige mit einem Schild zu sehen, auf dem stand: "Qatar nimmt LGBTs fest, steckt sie ins Gefängnis und unterzieht sie einer "Konversion"". Tatchell war daraufhin nach eigener Aussage kurzzeitig festgenommen worden. "Man hat uns schließlich sehr deutlich gesagt, dass es in unserem Interesse sei, das Land so schnell wie möglich zu verlassen", berichtete Tatchell bei BBC Radio 4.

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