Blatter erneut von Warner attackiert

Präsident Sepp Blatter und der FIFA werden von Jack Warner Korruption und Rassismus vorgeworfen.

Zwei Tage vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der FIFA-Exekutive hat der zurückgetretene frühere Vize-Präsident Jack Warner dem Fußball-Weltverbands-Boss Joseph Blatter erneut Bestechung vorgeworfen. In einem Brief an die Zeitung Trinidad Guardian kündigte Warner an, dass er Blatter schwer belasten werde.

Zionismus

"Die Wahrheit ist, dass es viel zu sagen gibt darüber, wie die FIFA ihre Geschäfte führt. Ich habe in der Vergangenheit einen Tsunami angekündigt, der die FIFA treffen wird, und dieser wird kommen", schrieb Warner in dem Brief, der am Dienstag auf der Internet-Seite der Zeitung veröffentlicht wurde.

Warner wirft darin der FIFA auch Rassismus vor. "Ich werde auch über den Zionismus sprechen, der wahrscheinlich einer der Hauptgründe für diese bittere Attacke gegen bin Hammam und mich ist", schrieb der 68-Jährige. Er und der Katarer hätten Blatter in zwei Wahlkämpfen (1998 und 2002) "mit auf einen weltweiten Feldzug genommen, um ihn zu unterstützen. Und er hat gewonnen."

Warner verwies weiters darauf, dass alle bisherigen FIFA-Präsidenten bis auf den Brasilianer Joao Havelange Europäer waren. "Können Menschen anderer Hautfarbe nicht den Fußball verwalten? Oder haben nur Europäer die Fähigkeiten dafür?"

"All die wahren 'Geschenke', die Blatter gemacht hat, um seine beiden Wahlen zu sichern, werden den Leuten die Mägen umdrehen", formulierte das ehemalige Exekutivkomitee-Mitglied weiter. Bereits vor Blatters Wiederwahl hatte Warner einen Tsunami angekündigt. Vom Internationalen Fußball-Verband (FIFA) gab es zunächst keine Reaktion.

Tagung

Der frühere Funktionär aus Trinidad und Tobago war im Juni nach Korruptionsvorwürfen von allen FIFA-Ämtern zurückgetreten. Er soll beim Treffen der Karibischen Fußball-Union (CFU) Anfang Mai versucht haben, gemeinsam mit Mohamed bin Hammam Stimmen für die Präsidentenwahl am 1. Juni zu kaufen. Warner hat diese Vorwürfe bisher stets bestritten. Der Katarer Bin Hammam war lebenslang gesperrt worden und hat Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) eingelegt.

Am Donnerstag und Freitag tagt die Exekutive der FIFA erstmals seit dem Kongress und der Wiederwahl Blatters Anfang Juni. Damals hatte der wegen des größten Korruptionsskandals in der FIFA-Geschichte heftig kritisierte Blatter große Reformen versprochen.

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