Neuer Bayern-Trainer: ÖFB-Teamchef Rangnick statt Xabi Alonso?

ÖFB KADERBEKANNTGABE VOR LÄNDERSPIELEN GEGEN SLOWAKEI UND TÜRKEI: RANGNICK
Xabi Alonso bleibt in Leverkusen. Deswegen wird Ralf Rangnick in München hoch gehandelt. Das Timing und fehlende Klauseln sprechen gegen einen Wechsel nach der EM.

Xabi Alonso hat alles verändert. An der Entscheidung des aktuell begehrtesten Trainers in Europa hängt bei mehreren Großklubs die weitere Planung.

Zur Auswahl standen bis Freitag mittags: Wird der Spanier, der Leverkusen zum überragenden Team in Deutschland gemacht hat, noch eine Saison beim Bayer-Verein bleiben? Oder Nachfolger von Bayern-Coach Thomas Tuchel? Oder Liverpool-Trainer Jürgen Klopp, der aufhört, ersetzen?

Und was hat Ralf Rangnick damit zu tun?

Treue bei Xabi Alsonso 

Zuerst berichte das seriöse Portal „The Athletic“, dass der FC Bayern und Liverpool  davon ausgehen, dass Xabi Alonso nicht zu bekommen sein wird: Der frühere Weltmeister und Europameister hat sich entschieden, noch bei Leverkusen zu bleiben.

Am Freitag wurde das zur großen Freude von Leverkusen bestätigt.  „Zu diesem Zeitpunkt fühle ich, dass das der richtige Platz für mich ist“, erklärte der 42-Jährige, der seinen Vertrag bei Bayer 04 erfüllen will. 

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Und deshalb soll tatsächlich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zum neuen Favorit der Münchner bei ihrer Trainersuche aufsteigen.

Das berichtet etwa der kicker. Die Süddeutsche Zeitung sieht das ähnlich, die Bildzeitung vermutet ein Rennen zwischen Rangnick und dem Italiener De Zerbi, bei dem in Bayern allerdings Sprachprobleme befürchtet werden.

Hoeneß im Rückwärtsgang 

Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte am Donnerstag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks eine Verpflichtung Alonsos als Nachfolger für Thomas Tuchel praktisch ausgeschlossen. Er könne sich vorstellen, dass Alonso, „so wie ich ihn kennen und schätzen gelernt habe, dass er eher geneigt ist, da noch weiterzumachen, weil er das jetzt nicht zurücklassen will“.

In München werden als weitere Kandidaten auf die Tuchel-Nachfolge Roberto De Zerbi von Brighton, den auch Liverpool auf dem Zettel haben soll, und Rangnick gehandelt. Den 65-Jährigen, einst Trainer in Stuttgart, Leipzig und bei Schalke 04, nannte  der „kicker“ als „Plan B“.

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Flick statt Rangnick 

Laut der Süddeutschen Zeitung war Rangnick bereits 2019 Kandidat beim FC Bayern, der dann allerdings Hansi Flick als Nachfolger von Niko Kovac bestellte. Danach habe das Timing nicht mehr gepasst.

Und das ist auch jetzt nicht optimal.

Schlechtes Timing 

Rangnicks Vertrag beim ÖFB läuft zumindest bis Ende 2025. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel hatte vor Kurzem im Interview mit der APA - Austria Presse Agentur gemeint, dass er nicht besorgt sei, dass Rangnick diesen vorzeitig auflösen könnte, „weil ich schon dein Eindruck habe, dass sich Ralf total mit der Mannschaft identifiziert und mit ihr so erfolgreich wie möglich sein möchte“.

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Rangnicks Ziel sei es, mit einer Nationalmannschaft bei Endrunden dabei zu sein. „Und er will definitiv auch zu einer Weltmeisterschaft“, sagte Schöttel. Diese findet im Sommer 2026 statt.

Die Verpflichtung eines aktuellen Nationaltrainers, der mit seiner Mannschaft bei der EM in Deutschland vertreten ist, hätte für die Bayern auch einen gravierenden Nachteil: Rangnick könnte bei einem guten Turnierverlauf mit Österreich bis Mitte Juli gebunden sein - und hätte dann noch keinen Urlaub gemacht. 

Zu diesem Zeitpunkt sollte der Neustart beim Verein jedoch schon erfolgt sein, hätte ein neuer Trainer vor dem Saisonstart kaum noch Vorbereitungszeit.

Keine Ausstiegsklausel 

Passend wäre für Rangnick die Verbindung zum Ex-Salzburger Christoph Freund, der bei den Bayern Sportdirektor ist.

Fix ist, dass den Bayern eine Verpflichtung richtig teuer kommen würde. Laut KURIER-Informationen gibt es im Rangnick-Vertrag keine Ausstiegsklausel. Die Ablöse an den ÖFB müsste - sofern Rangnick überhaupt will - frei verhandelt werden.

Bayerns Sportvorstand Max Eberl gilt laut Bild als Fan von De Zerbi, der mit Brighton schönen Fußball zeigt. Einen fixen Termin für die Entscheidung will Eberl nicht nennen:  „Es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen. Wenn es ein bisschen länger dauert, dauert es eben ein bisschen länger.“

Portugiese auf Liverpool-Liste 

Und in Liverpool? Könnte der Klopp-Nachfolger Ruben Amorim von Sporting Lissabon werden.

Oder doch De Zerbi? Das könnte wiederum von Ralf Rangnick abhängen.

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