Gereiztes Klima im Alaba-Poker: Berater kontert Salihamidzic

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"Was wir für David fordern, liegt deutlich unter dem Gehalt von Robert", stellt Pini Zahavi, dem "Verrücktheiten" vorgeworfen wurden, klar.

Im Verhandlungskrimi von ÖFB-Star David Alaba und dem deutschen Rekordmeister Bayern München vergeht derzeit kein Tag ohne neue, mitunter wundersame Wortspenden. So waren Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Trainer Hansi Flick am Donnerstag um Deeskalation bemüht. Das galt aber nicht für Sportchef Hasan Salihamidzic, der Alabas Berater Pini Zahavi "Verrücktheiten" vorwarf.

Rummenigge forderte ein Ende der öffentlichen Debatten um Alaba. "Ich bitte wirklich darum, dass man jetzt ganz einfach Ruhe gibt, die Gespräche intern führt", sprach der Ex-Profi bei "Bild live" ein Machtwort. Zuletzt hatte es Aufregung gegeben, nachdem der Münchner Ehrenpräsident Uli Hoeneß den Berater des Abwehrspielers heftig attackiert hatte. "Erstmal empfehle ich wirklich allen Parteien, keine Kommentare mehr in der Öffentlichkeit abzugeben", stellte Rummenigge klar.

Vertragsverhandlungen müssten "vertraulich und diskret" geführt werden, mahnte der Vorstandsvorsitzende. Der zum Abwehrchef aufgestiegene Alaba spiele eine "wichtige und bedeutende Rolle" für die Bayern. Der Vertrag des 28-jährigen Wiener läuft am Ende der neuen Saison aus.

"Sportliche und finanzielle Obergrenze"

Auch Erfolgstrainer Flick warb dafür, dass beide Seiten "aufeinander zugehen und Schärfe herausnehmen". Er rühmte Alaba als "Herzstück" der Mannschaft, der sich zu dem vielleicht aktuell besten Innenverteidiger entwickelt habe. "Ich hoffe, dass er weiter bei Bayern München spielt", sagte Flick.

Salihamidzic hingegen bekräftige die offenbar unveränderliche Position der Bayern in den Verhandlungen. Es gebe in Robert Lewandowski und Manuel Neuer eine "sportliche und finanzielle Obergrenze", sagte der 43-Jährige dem kicker. Er denke nicht, dass Alaba selbst glaube, über den beiden Kollegen zu stehen.

Zahavi-Konter

Alaba-Berater Zahavi dagegen, so Salihamidzic, denke in anderen Dimensionen. "Das kann er, aber da werden wir ihm nicht folgen. Verrücktheiten, wie er das vielleicht aus anderen Klubs kennt, werden wir nicht machen", betonte der langjährige Bayern-Spieler - und nahm damit erneut den Israeli ins Visier.

Der wiederum wollte diese Aussagen nicht unwidersprochen stehen lassen. "Herr Salihamidzic hat offenbar vergessen, wer der Berater von Robert Lewandowski ist", sagte Zahavi gegenüber dem Sportsender Sky. "Ich habe den Vertrag von Robert im vergangenen Jahr verhandelt und weiß logischerweise genau, was er verdient. Was wir für David fordern, liegt deutlich unter dem Gehalt von Robert."

Das Klima zwischen den beiden Parteien bleibt also gereizt. Außenstehenden bietet die Saga jedenfalls weiterhin reichlich Gesprächsstoff.

Auf Shortlist für besten Champions-League-Verteidiger

Derweil wurde bekannt, dass Alaba einer von drei Bayern-Profis, die für die UEFA-Auszeichnung des besten Verteidigers der abgelaufenen Champions-League-Saison nominiert worden sind. Dabei ist Alaba der einzige Innenverteidiger auf der Liste, seine Teamkollegen Joshua Kimmich und Alphonso Davies sind offensiver orientiert. Der Gewinner wird am 1. Oktober bei der Auslosung der Champions-League-Gruppenphase gekürt.

Die meisten der Nominierten kommen wenig überraschend von Champions-League-Sieger Bayern München. Neben dem Defensiv-Trio haben ebenfalls Manuel Neuer (Torhüter), Thomas Müller und Thiago (Mittelfeldspieler) sowie Robert Lewandowski (Stürmer) Chancen auf den Sieg in ihrer jeweiligen Kategorie. Vom unterlegenen Champions-League-Finalisten Paris Saint-Germain sind Neymar und Kylian Mbappe (Stürmer) sowie Keylor Navas (Torhüter) nominiert.

Die Jury bilden einerseits die Trainer der 32 Klubs, die 2019/20 in der Gruppenphase vertreten waren, sowie 55 Journalisten aus allen UEFA-Mitgliedsländern. Die Trainer durften nicht für eigene Spieler stimmen.

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