Krach um den Bayern-Doktor
Der langjährige Bayern-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und sein Stab legen ihre Tätigkeit für den deutschen Fußball-Rekordmeister nach eigenen Angaben mit sofortiger Wirkung nieder. Dies teilte Müller-Wohlfahrt in einer Erklärung am Donnerstagabend mit. "Nach dem Champions-League-Spiel des FC Bayern München gegen den FC Porto wurde aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht", heißt es darin.
Man sehe dadurch das für eine erfolgreiche medizinische Arbeit notwendige Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigt. Neben dem 72-jährigen Müller-Wohlfahrt, der seit dem 1. April 1977 bei den Bayern war, erklärten auch sein Sohn Kilian sowie Peter Ueblacker und Lutz Hänsel ihren Rücktritt.
Das Verhältnis zwischen Bayern-Trainer Josep Guardiola und Müller-Wohlfahrt war schon seit Beginn seiner Amtszeit in München im Juni 2013 angespannt: Mehrfach hatte der spanische Coach die medizinische Abteilung kritisiert, so etwa Thiago zu einer Cortison-Behandlung nach Barcelona befohlen, worauf dieser zwar bald wieder spielen konnte, sich aber nur zwei Tage später schon wieder verletzte. Müller-Wohlfahrt hatte genau vor diesem Risiko gewarnt.
Der Klub wurde vom Vorgehen seiner Ärzte komplett überrascht und sah sich zunächst außer Stande, die Meldungen zu kommentieren. Müller-Wohlfahrt hat ein Statement für einen späteren Zeitpunkt angekündigt. „Ich will noch nichts sagen, es ist noch zu früh. Ich werde mich noch äußern, aber nicht heute“, sagte Müller-Wohlfahrt am Freitag mehreren Münchnern Medien.
Der FC Bayern gibt heute die obligatorische Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel in Hoffenheim. Dort wird auch Coach Pep Guardiola erwartet.
Kommentare