Wie haben Sie in der Pause auf das Team eingewirkt, das danach sehr ruhig blieb?
Ich habe meinen Spielern vermittelt, ruhig zu bleiben. Aber konstruktiv, mit einem klaren Plan. Und dass wir vorsichtig sein müssen, Sturm hat auch in Salzburg ein Spiel in Unterzahl gedreht.
Schiedsrichter Gishamer sagte nach der Partie: ’Dass die Austria-Spieler provozieren, gehört im Sport im Rahmen der Möglichkeiten dazu’. Wie stehen Sie dazu?
Da muss ich entschlossen sagen, es ist jeder gut beraten, auf seine eigene Arbeit zu schauen. Wie es wir tun. Und zudem muss ich klarstellen, dass Ranftls Ausschluss der erste in dieser Saison aus dem Spiel heraus war. Zudem war es nur gelb-rot. Das Spiel war eben sehr intensiv, aber es liegt uns fern, irgendjemanden zu provozieren.
Ihre Mannschaft ist nun wieder Tabellenführer, spielt die beste Saison seit Ewigkeiten. Dabei gab es außen ja Turbulenzen, beispielsweise, was den Stadionverkauf betrifft. Hat die Mannschaft das wirklich so leicht wegstecken können?
Ja, und da muss ich der ganzen Führungsebene großes Lob aussprechen. Wir konnten jederzeit unserem geregelten Arbeitsablauf nachgehen. Wir wurden zwar auch immer gut informiert, man war auch immer ehrlich zu uns, aber solche Sachen wurden nie in die Mannschaft reingetragen.
Ihre Mannschaft blieb auch zuletzt in der kurzen Ergebniskrise ruhig. Wie ist das gelungen?
Natürlich muss ich zugeben, dass die Niederlage gegen Hartberg im Cup-Halbfinale bitter war, eine herbe Enttäuschung für uns. Als Mannschaft muss man aber auch da einmal durch. In guten wie in schlechten Zeiten muss man ruhig bleiben.
Warum passt die Konstellation Helm – Austria so gut?
Es passt die gesamte Konstellation. Dazu gehört die Führungsriege wie auch der Staff und die Spieler.
Sie haben bereits unter Trainern wie Thomas Letsch, Thorsten Fink oder Uli Forte assistiert. Haben Sie ein Vorbild?
Insgesamt war ich schon bei sieben Trainern. Ich habe bei allen, auch bei Letsch, sehr viel gelernt. Man nimmt einiges mit, am Ende muss aber jeder, wie auch ich, seine eigene Art finden.
Letsch ist nun in Salzburg Trainer des nächsten Austria-Gegners am Sonntag. War es für Sie ein Nachteil, dass Salzburg nun gegen Wolfsberg verloren hat?
Ich glaube, dass sie wieder eine Reaktion zeigen wollen. Schon das letzte Spiel gegen uns war eine sehr gute Partie. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet. Man darf Salzburg nicht abschreiben, auch Wolfsberg nicht. Was kann es Besseres geben als vier Mannschaften, die noch Titelchancen haben?
Wie oft wird in der Kabine, im speziellen nach dem Sieg in Graz, das Wort Meistertitel in den Mund genommen?
Auch meine Spieler haben die Erfahrung gemacht, dass sie nicht daran denken, was in drei Wochen sein wird oder kann, sondern dass sie auf den Tag X bestens vorbereitet sind. Das ist immer das nächste Spiel. Wir sind alle damit gut gefahren. Ich habe die Erfahrung mit St. Pölten schon gemacht, habe schon um den Meistertitel gespielt, damals ist es nicht gelungen.
Sie haben gesagt, man dürfe sich als Trainer nie zu ernst nehmen.
Wichtig ist, dass man sich selber treu bleibt. Aber ja, natürlich passieren auch mir Fehler und die sollte man nie zu ernst nehmen. Man muss auch über sich lachen können.
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