Aus von Karabakh? Die Vienna könnte profitieren
Der SV Horn wollte mit japanischer Hilfe in die Champions League und scheiterte. Der FC Karabakh Wien wollte mit Unterstützung aus Aserbaidschan in die Bundesliga – und auch dieses Vorhaben ist kräftig in die Hose gegangen. Um einen Punkt hat man heuer den Sprung in die neue 2. Bundesliga nicht geschafft – musste man Horn, Amstetten und den Austria Amateuren den Vortritt lassen.
Neues Jahr, neue Chance? Mitnichten. Jetzt soll plötzlich alles aus sein. KURIER-Informationen zufolge sollen die Simmeringer, die ihre Heimspiele in Schwechat austragen, in der neuen Saison der "heißesten Liga Österreichs", der Regionalliga Ost, gar nicht mehr mitspielen. An ihrer Stelle soll der Wiener Stadtligist Mauerwerk SA ("Sport Admira") plötzlich den Sprung in die Ostliga geschafft haben. Und das alles eineinhalb Monate vor Beginn der neuen Saison.
Auch Mauerwerk soll große Absichten haben und mit Gönner Mustafa Elnimr, einem Immobilien-Mogul, einen Durchmarsch in die Bundesliga anstreben. „Es gibt Absichten und Gespräche. Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht sagen“, meint Karabakhs Ex-Trainer Volkan Kahraman, der bei Mauerwerk als Sportlicher Leiter engagiert ist.
Für den plötzlichen Rückzieher wird vermutet, dass Karabakhs Investor ein bisschen die Lust verloren haben soll und sich im Stich gelassen fühlt. „Es ist für uns eine neue Situation. Am Montag gibt es Gespräche. Mehr weiß ich jetzt aber auch nicht“, sagt Karabakhs Trainer Hans Kleer. Karabakhs Generalsekretär Ramin Shukurov war für den KURIER noch nicht erreichbar.
Der WFV-Präsident informiert
Robert Sedlacek indes schon. Der Präsident des Wiener Fußball-Verbandes war am Samstag noch nicht vom kolportierten Vorhaben der zwei Klubs informiert, betonte aber: "So eine Fusion ist durchaus möglich. In diesem Fall würde aus zwei Klubs einer werden." Das bedeutet, dass der Platz von Mauerwerk in der Wiener Stadtliga frei werden würde. Sedlacek: "Wir wollen aber auf jeden Fall mit 16 Klubs spielen. In diesem Fall gäbe es daher einen zusätzlichen Aufsteiger aus der 2. Landesliga."
Profitieren würde die Vienna. Österreichs ältester Fußballklub beendete die Saison in der fünfthöchsten Spielklasse am Samstag auf Platz drei. Meister WAF Brigittenau und der Zweite ASV 13 stehen ohnehin bereits als Aufsteiger fest. Klar, dass in Döbling bei diesen Gedanken Freude aufkommt. "Ich habe auch schon davon gehört", sagt Viennas Geschäftsführer Gerhard Krisch. "Wir wollten unbedingt aufsteigen, sportlich ist es sich nicht ganz ausgegangen. Wenn es auf diesem Weg gelingt, nehmen wir es dankend an."
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