Aus für das Projekt "Alan für Österreich"?

Aus für das Projekt "Alan für Österreich"?
Der Salzburger könnte nach China wechseln. Wenn der Transfer klappt, darf er nicht für das Nationalteam spielen.

Österreich ist vieles, aber kein Land der Stürmer: Teamchef Marcel Koller hat nicht gerade die Qual der Wahl. Österreichs Nummer 1 ist der 31-jährige Marc Janko, der mittlerweile in der australischen A-League bei Sydney spielt.

Jankos Konkurrenz ist mit Rubin Okotie und Andreas Weimann überschaubar. Da ist es kein Wunder, dass sich der ÖFB nach Alternativen umsieht. Eine sollte der Brasilianer Alan werden.

Seit gut eineinhalb Jahren ist eine Einbürgerung des Stürmers, der in Salzburg mit 93 Treffern in 129 Pflichtspielen eine tolle Torquote hat, ein Thema. "Es war ein großes Ziel des ÖFB, dass er für Österreich spielt. Es war mit ihm und mit Salzburg klar besprochen, dass wir ihn gerne hätten", sagt ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner.

Bedingung Wohnsitz

Doch es gilt, einige Hürden zu nehmen. Und an so einer droht das Projekt "Alan für Österreich" zu scheitern: Der Brasilianer benötigt nämlich nicht nur die österreichische Staatsbürgerschaft, sondern es müssen auch einige Vorgaben des Weltverbandes FIFA erfüllt werden.

Da Alan weder in Österreich geboren wurde, noch seine Eltern oder Großeltern von hier stammen, müsste er "mindestens fünf Jahre ununterbrochen" in Österreich wohnhaft sein, um spielberechtigt zu sein.

Der Brasilianer erfüllt dieses Kriterium erst im Dezember: Er kam zwar schon im August 2010 zu Salzburg, aber erst vier Monate später wurde Österreich sein Hauptwohnsitz. Deshalb könnte er auch erst frühestens Ende 2015 für Österreich spielen.

Doch dass der 25-Jährige so lange in Salzburg bleibt, ist mehr als unwahrscheinlich. Schon vor Wochen deponierte der Stürmer trotz eines bis 2018 laufenden Vertrages den Wunsch, Red Bull zu verlassen. Zunächst gab es nur lose Anfragen aus dem arabischen Raum, nun hat er laut KURIER-Informationen ein konkretes Angebot aus China vorliegen.

Kein Kommentar

"Wenn er jetzt ins Ausland wechselt, hat sich das erledigt. Das ist seine persönliche Entscheidung. Es ist nicht unsere Aufgabe, das zu kommentieren. Ich kann es nur akzeptieren", meint Ruttensteiner zur Causa Alan.

Noch ist der Transfer nicht vollzogen, noch ist Alan Salzburger. Denn noch müssen sich die Vereine einigen. Und zwischen deren preislichen Vorstellungen sollen Welten liegen. Alan, der Führende der Europa-League-Schützenliste, hat seinen Preis, auch weil er schon sehr teuer war, als er mit 21 Jahren zu Red Bull gekommen war.

Salzburg bezahlte 2010 3,5 Millionen Euro an eine brasilianische Agentur, die damals die Transferrechte an Alan hielt. Nun soll auch er eine zweistellige Millionensumme bringen – wie diese Saison schon Kevin Kampl (um 12 Mio. Euro zu Dortmund) und Sadio Mané (um 15 Mio. € zu Southampton).

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