Auf Abschiedstournee: Warum Kapitän Schlager den LASK verlässt
Der LASK verlässt die alte Heimstätte in Pasching mit einem 1:0-Erfolg und steht im Cup-Halbfinale. Auch für Tormann Schlager beginnt ein neues Kapitel.
Der Neuanfang fällt mit einem Ende zusammen. Während sich der LASK aus Pasching verabschiedet hat und vor dem Einzug in die Raiffeisen-Arena in Linz steht, dreht Alexander Schlager seine Abschiedstournee.
Der Tormann, der sich in Linz zum allseits anerkannten Kapitän entwickelt hat, wird seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern und im Sommer wechseln. Warum gerade jetzt, wenn der Verein in sein schickes Eigenheim zieht?
"Es ist nicht alltäglich, dass ein Verein in der Lage ist, ein neues Stadion zu bauen. Die Vorfreude ist riesig", betont der 27-Jährige im KURIER-Gespräch und ergänzt: "Der LASK hat mir das Vertrauen als Junger geschenkt, deswegen werde ich immer dankbar sein. Es war bei den Vertragsgesprächen eine ungewohnte Situation und keine leichte Entscheidung für mich."
Der Salzburger erwähnt seine Familie, die mitgesprochen hat. Und den Wunsch, "neue Reize zu sammeln". Das Fazit, bei dem die Finanzen keine große Rolle gespielt haben: "Ich will noch einmal etwas Neues sehen. Ich bin draufgekommen, dass sowohl für mich als auch für meine Familie der Zeitpunkt passt."
Salzburg lockt
Laut KURIER-Recherchen kann sich Salzburg große Hoffnungen machen, den siebenfachen Teamspieler als starke Nummer 2 verpflichten zu können. Schlager selbst betont, dass auch das Ausland eine Option sei. Deswegen antwortet er über ein Schicksal als Bankangestellter nur theoretisch: "Egal, ob ich spiele oder nicht: Du musst immer dein Bestes geben. Und genau so sehe ich meinen Beruf: Ich muss überall kämpfen und beißen."
International ist der frühere Red-Bull-Schützling erstmals bei der U-21-EM 2019 in Italien aufgefallen. "Mein Stil hat sich seither nicht groß verändert. Einiges wird nur durch Spielpraxis besser. Aber es gibt genug Details, an denen ich in jedem Training arbeiten kann."
In diesen Trainings sieht Schlager in U-21-Teamgoalie Tobias Lawal einen würdigen Nachfolger: "Ich habe es Tobi selbst und auch anderen beim LASK gesagt, dass er sich fantastisch entwickelt hat und für sein Alter schon ein sehr guter Tormann ist."
Aufdrängen will er seinem baldigen Ex-Klub diese Expertise nicht: "Ich will so eine Frage gar nicht entscheiden, aber ich persönlich würde Tobi die Nummer 1 auf jeden Fall zutrauen."
Ansonsten ist die Zahl der Eigenbauspieler in der Nähe der Stammelf noch überschaubar. Schlager verweist auf den Faktor Zeit: "Der Verein ist gewachsen, es wird in die Infrastruktur investiert. Und in der Akademie ist das ebenso eine langfristige Entwicklung. Es sollen in näherer Zukunft auch viele eigene Talente beim LASK spielen."
Die Chance auf die neue Arena könnte ein zusätzlicher Push sein: "Grundsätzlich ist ein Fußballplatz immer ähnlich groß. Aber die besondere Atmosphäre wird uns sicher beflügeln." Als Kapitän gibt Schlager ein Bekenntnis ab, bis zum Saisonende nur an den LASK zu denken: "Ich möchte meinen Mitspielern weiter das Gefühl vermitteln, dass ich immer für sie da bin, dass ich ein offenes Ohr habe und dass ich zu jedem Einzelnen halte. Wenn etwas zu besprechen ist, mache ich das. Das ist für mich kein Stress."
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