Warum der Bundesliga nur das Schattendasein bleibt

Liga-Alltag: Bei den Problemen fällt verlässlich das Wort "Grödig".
Bei ihren Umfragen machte die Bundesliga drei Probleme aus.

Das gestiegene Interesse am Fußball strahlt auch auf die österreichische Bundesliga ab. 2008 konnten sich 51 Prozent der Fußball-Interessierten für die nationale Liga erwärmen. Mittlerweile sind es 58 Prozent. Zu den 80 Prozent des Nationalteams ist viel Luft nach oben. Dass sich gar nur 43 Prozent der Freunde des Kicks für den ÖFB-Cup interessieren, ist ein schwacher Trost.

Das reale Abbild der Umfragen sind die Zuschauerzahlen: Momentan zieht nur Rapid überdurchschnittlich. Zu den vier Samstagsspielen vor dem Sonntagsschlager Rapid – Salzburg kamen im Schnitt nur 3600 Besucher. "Wir konnten bei unseren Umfragen drei Probleme ausmachen", verrät Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

TV statt Stadion

Ein großer Teil des potenziellen Publikums schaut lieber von daheim zu. 53 Prozent der Fans ziehen das Empfangsgerät dem Stadion vor. "Das liegt eindeutig an der Infrastruktur", sagt Ebenbauer. Die Infrastruktur-Offensive wird nach dem verpflichtenden Einbau von Rasenheizungen auf die Tribünen ausgeweitet. "Am besten sollte bald jeder Fan ein Stadiondach über dem Kopf haben." Das "Problem Grödig" könnte sich hingegen bald von selbst mit dem Abstieg lösen.

Geldfrage

Durch die vielen hochklassigen Partien im Free-TV sind die Österreicher anspruchsvoller geworden. "Die sportliche Qualität im Vergleich zu den Eintrittspreisen ist für diese Gruppe nicht hoch genug", analysiert der Vorstand. Es wird nun verstärkt beworben, dass die "Stars von morgen" in Österreich noch zu sehen sind.

Sicherheitsbedenken

Der Platzsturm 2011 bei Rapid wirkt bei einem Teil der Interessierten immer noch nach. Einige sehen auch die öfters eingesetzte Pyrotechnik als Gefahr. "Beim Nachtslalom in Schladming oder beim Skifliegen am Kulm gibt es auch Pyro. Dort wird die fantastische Stimmung erwähnt", vergleich Ebenbauer. "Im Fußball wird Pyrotechnik fast ausschließlich mit einem negativen Bild verbunden."

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