Alles oder nichts gegen Baku: Wie Rapid das Europacup-Aus verhindern will

Patrick Greil startet erstmals im Europacup und soll Rapid zum Sieg führen
Alles oder nichts ist für Rapid europäische Gewohnheit. Wieder einmal droht das Aus, wieder einmal soll mit der Fan-Unterstützung in Hütteldorf der Aufstieg gelingen – diesmal ins Play-off der Conference League.
„Seit meinem Debüt haben wir gefühlt nur K.-o.-Spiele. Wir können das und müssen auch nicht gleich all-in gehen. Wir werden genug Chancen bekommen, um das 1:2 umzudrehen“, sagt Trainer Ferdinand Feldhofer vor dem Rückspiel gegen Baku (20.30 Uhr).
Patrick Greil meint vor seinem ersten Europacup-Einsatz der Karriere von Beginn an: „Druck löst bei mir zusätzliche Energie aus, ich freu’ mich.“
Starke Bilanz
Die Hütteldorfer sind die Europameister der K.-o.-Spiele. Seit 2009 die Gruppenphasen für alle Europacup-Bewerbe eingeführt wurden, absolvierte Rapid 16 Alles-oder-nichts-Spiele.
15-mal gelang der Aufstieg, nur ein Mal sind die Grünen ausgeschieden – das ist der Bestwert in Europa, so eine Quote ist unerreicht.
Meistens war es knapp, wie zwei Mal gegen Aston Villa, gegen Novi Sad, in Bukarest oder zuletzt in Danzig. Ein Elfmeterschießen, das nach dem Aus für die Auswärtstorregel wahrscheinlicher wurde, war aber nie dabei.
„Wir wollen es ohne Elferschießen für uns entscheiden“, gibt Feldhofer die Marschrichtung vor.
Einzelfall Helsinki
Nach zehn gewonnenen K.-o.-Duellen in Folge passierte 2014 gegen Helsinki der einmalige Ausrutscher. Danach gab es wieder fünf Mal in Serie Jubel in Grün.
Ganz anders, nämlich viel schlechter, ist die Bilanz in Duellen mit Sicherheitsnetz: Wenn die Rapidler in der Champions-League-Quali wussten, dass „nur“ die Europa League droht, ging es gegen Donezk, Gent und Sparta Prag schief. Das lag aber auch an der Qualität der Gegner, die sicher höher war als jene von Baku.

Die Gäste aus Aserbaidschan sind im Europacup zwar auswärtsschwach, haben in der Liga aber nichts unversucht gelassen: Am Wochenende wurden alle elf Spieler vom 2:1 geschont. „Die Reisestrapazen werden sie aber dennoch spüren, so wie wir beim Hinspiel“, vermutet Feldhofer.
„Genug Qualität“
Die Wiener haben vor, sich nicht mehr nur auf Goalgetter Guido Burgstaller verlassen zu müssen.

„Wir haben genug Qualität für mehr Tore als zuletzt“, meint Greil, der nach seiner Verletzung „jetzt voll da“ ist.
Feldhofer betont: „Das Positionsspiel ist wichtig: Unser Gegenpressing soll so gut sein, dass Baku gar nicht so weit kommt, die Schnelligkeit ihrer Stürmer ausnutzen zu können.“
Erinnerung ans 1:2
Übrigens: Nach einem 1:2 im Hinspiel gelang gegen Novi Sad, PAOK Saloniki und Slovan Bratislava in Hütteldorf noch der Aufstieg.
Allerdings folgte auf ein 1:2 auch der einzige Niederschlag: Gegen Helsinki gab es im Rückspiel im Prater ein 3:3.
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