Alaba: "Kann wieder voll draufhauen"
Elf Wochen nach seinem Ermüdungsbruch im linken Mittelfußknochen, erlitten im Testspiel der Bayern gegen Neapel am 20. Juli, meldet sich David Alaba höchst munter zurück. Mit frischem Elan und fast vollständiger Fitness. Nur ein paar Prozent fehlen dem 20-Jährigen noch, um wieder ganz der Alte zu sein. Österreichs Fußballer des Jahres 2011 ist bereits vor einer Woche ins Mannschaftstraining der Bayern eingestiegen. Comeback am Samstag gegen den Ex-Klub Hoffenheim? Nicht ausgeschlossen.
KURIER: Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
David Alaba: Sehr gut. Ich fühl’ mich richtig wohl auf dem Platz. Natürlich fehlen noch diese zehn bis 20 Prozent in punkto Spritzigkeit und Ballgefühl. Dafür lege ich aber noch Extraschichten ein. Das wird in den nächsten Tagen zurückkommen.
Können Sie den linken Fuß schon voll belasten?
Ja, ich kann wieder voll auf den Ball draufhauen und habe keine Schmerzen dabei.
Ihre Verletzungspause war länger, als ursprünglich angenommen. Wie schwer war diese Zeit?
Nicht leicht. Aber ich bin Gott sehr dankbar, dass er mir die Kraft gegeben hat, diese Zeit zu überstehen. Denn ich musste auch Rückschläge hinnehmen.
Wie zum Beispiel, dass Sie das Spiel gegen Deutschland verpasst haben?
Genau. Aber ich habe mich nicht verrückt machen lassen. So hatte ich mehr Zeit, um meine Verletzung gut ausheilen zu lassen. Im Nachhinein war das sicher besser für meine Karriere.
Ich bin noch jung und kann noch viele Jahre spielen.
"Muss noch ein paar Prozent drauflegen"
Wenn man verletzt ist, hat man auch sicher viel Zeit, um nachzudenken.
Absolut richtig. Der Körper kommt zur Ruhe und der Kopf beginnt zu arbeiten. Das habe ich auch gemerkt, aber versucht, ruhig und konzentriert zu bleiben.
Sie stehen im Team auf Abruf bereit und könnten für das zweite Spiel gegen
Kasachstan nachnominiert werden. Wie stehen die Chancen auf einen Einsatz?
Schwer zu sagen. Dass die Chance überhaupt besteht, ist schön. Jedenfalls muss ich schon noch ein paar Prozent drauflegen.
Müssen das auch die
Bayern wieder nach der Niederlage gegen Borisow?
So eine Niederlage ist nie schön. Aber wir hinterfragen uns schon selbst und werden wieder zu der Form zurückfinden, die wir davor hatten.
Davor gab es in neun Spielen neun Siege. Was macht das Team so stark?
Ich denke, dass wir einfach ernten, wofür wir so hart gearbeitet haben. Und wir haben eine Mannschaft, die nicht nur auf dem Platz harmoniert, sondern sich auch abseits des Spielfeldes sehr gut versteht.
Machen die Neuverpflichtungen den Unterschied aus?
Sie haben natürlich den Konkurrenzkampf angeheizt und das merkt man auch im Training. Man darf aber deshalb nicht alles schlechtreden, was letztes Jahr war. Da haben wir auch eine gute Saison gespielt.
Dennoch gab es drei Mal nur Platz zwei. Welcher Bewerb ist in dieser Saison der wichtigste?
Die Bundesliga ist unser Ziel Nummer eins. Wir wollen wieder Meister werden, der Rest kommt von selber.
Wie schwer wird es für Sie, Ihren Platz in der Mannschaft zurückzugewinnen?
Sicher ist nur: Das wird nicht einfach. Holger Badstuber spielt derzeit als linker Verteidiger sehr gut, obwohl er Innenverteidiger ist. Ich muss mich im Training aufdrängen. Ein Fixleiberl gibt es bei Bayern nicht.
Kindheitstraum
Beim
Computerspiel FIFA-13 haben Sie aber schon eines. Als Cover-Testimonial neben Weltstar
Lionel Messi.
Ich hab’ mich sehr gefreut, als das Angebot von EA Sports gekommen ist. Jedes Kind, ja sogar Erwachsene, spielen das. Ich habe auch immer zu den Spielern aufgeschaut, die auf dem Cover waren. Deshalb ist damit für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen.
Wann werden Sie nicht nur am Österreich-Cover, sondern in ganz
Europa zu sehen sein?
Das ist noch ein weiter Weg und da habe ich noch viele Ziele vor mir, die ich erreichen muss.
Boris Vukcevic, Ihr ehemaliger Kollege von
Hoffenheim, liegt nach einem schweren Autounfall im
Koma.
Mein Vater hat mich darüber informiert. Es war natürlich ein Riesenschock für mich, vor allem, als ich dann die Bilder vom Wrack seines Autos gesehen habe. Ich habe mich mit Boris in Hoffenheim immer sehr gut verstanden. Er ist nur zwei Jahre älter als ich. Wir Jungen verbringen immer viel Zeit miteinander. Er hat mir am Anfang dabei geholfen, mich in Hoffenheim einzuleben. Ich wünsche ihm nur das Beste, Gottes Segen und dass er ihm die Kraft gibt, das zu überstehen.
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