Frauen-Bundesliga: Mit dem WM-Schwung in die Meisterschaft

Frauen-Bundesliga: Mit dem WM-Schwung in die Meisterschaft
Am Freitag startet die heimische Frauen-Liga in eine neue Saison. Wie man die weltmeisterliche Euphorie nach Österreich mitnehmen will.

Tag vier nach dem WM-Finale und die Fußballerinnen in Österreich können es kaum erwarten, endlich auch wieder um Punkte zu spielen. Am Freitag startet die neue Saison der Admiral Frauen Bundesliga mit der Wiener Austria gegen den SKN St. Pölten in der Generali Arena in Favoriten.

Weniger als eine Woche, nachdem am Sonntag rund 344.000 Menschen den WM-Finalsieg der Spanierinnen gegen England im österreichischen Fernsehen verfolgt haben, hofft man in der heimischen Liga, die wachsende Euphorie für internationale Fußball-Großereignisse der Frauen auch nach Österreich bringen zu können.

"Die Leute schauen Frauenfußball"

„Wir müssen den Schwung mitnehmen“, sagt die neue Liga-Managerin Carina Wenninger zum KURIER. Und Ex-Teamkollegin Lisa Makas, die mittlerweile bei der Austria als sportliche Leiterin tätig ist, fügt hinzu: „Man hat bei der WM gesehen, die Leute schauen Frauenfußball. Keiner kann mehr sagen, dass es nicht so ist.“ Die Zuschauerzahlen seien von Spiel zu Spiel gestiegen. „Die Leute haben das nicht mehr (mit den Männern, Anm.) verglichen, sondern haben einfach ’Fußball geschaut’.“

Die Vergangenheit habe gezeigt, dass so eine Euphorie zwar überschwappt, sich jedoch nicht lange hält, weiß Wenninger: „Da müssen alle an einem Strang ziehen – ÖFB, Spielerinnen, Funktionärinnen“, um die Sichtbarkeit aufrecht zu erhalten. „Es war sehr positiv, wie der ORF das Turnier präsentiert hat“, sagt Jasmin Eder. Auch die frühere SKN-Kapitänin sorgt beim ÖFB für die Weiterentwicklung des Frauenfußballs. „Viel mehr Leute kennen jetzt Gesichter von Spielerinnen aus der ganzen Welt. Das müssen wir jetzt auch in der Bundesliga schaffen“, ist Lisa Makas überzeugt.

Die großen Gejagten

Die bekanntesten Gesichter sind wohl in St. Pölten zu finden. Die Serienmeisterinnen vom SKN werden wohl auch heuer wieder die großen Gejagten sein. „Ich bin guter Dinge, dass wir wieder die Favoritinnenrolle einnehmen“, sagt die neue SKN-Kapitänin Jennifer Klein. „Die Qualität in unserem Team ist jedenfalls da.“ Der Titelhunger sei weiterhin groß, „egal, ob das der 1. oder der 15. Titel ist“.

Freitag, 25. August

18.00: Austria – St. Pölten

Samstag, 26. August

13.00: BW Linz/Union Kleinmünchen – Bergheim

13.00: Sturm Graz – Lustenau/Dornbirn

16.00: Neulengbach – Vienna

Sonntag, 27. August

14.00: Wacker Innsbruck – Altach/Vorderland

 

 

Dahinter lauern vor allem Sturm Graz und Altach/Vorderland. Sturm allerdings hat einen großen Umbruch hinter sich und mit Sargon Duran, dem Ex-ÖFB-Co-Trainer von Irene Fuhrmann, einen neuen Coach. „Den Vizemeistertitel zu verteidigen wird insbesondere wegen dieses Umbruchs eine große Herausforderung“, sagt Duran.

Die Dominanz von St. Pölten ist auch ein Zeichen dafür, dass die Entwicklung nicht überall gleichmäßig verläuft. Doch mit mehreren Initiativen versuchen ÖFB, regionale Verbände und Vereine, langsam aber doch für eine größere Breite im Mädchen- und Frauenfußball zu sorgen.

Zu tun ist jedenfalls noch viel. Vor allem in puncto Professionalisierung der Liga und „Equal Play“, also möglichst gleiche Voraussetzungen für Frauen und Männer zu schaffen. Mit dem neuen Partner Admiral Sportwetten, der auch die Männer-Liga unterstützt, hoffen die Verantwortlichen, den Frauenfußball auf allen Ebenen weiterzubringen und viele Mädchen fürs Kicken zu motivieren.

Rund 13.000 Mädchen und Frauen spielen in Österreich Fußball. Das sind nur rund sieben Prozent aller Fußball spielenden Menschen in diesem Land.

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