540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

Eden Hazard steht auf Reals Wunschliste ganz oben.
Die Königlichen aus Madrid planen eine Shoppingtour der Superlative, damit Zinedine Zidane, der alte und neue Trainer, die Startruppe umbauen kann.

Die „Galaktischen“ waren Anfang dieses Jahrtausends der Inbegriff einer zusammengekauften Startruppe. Real Madrids damaliger Präsident Florentino Perez holte jedes Jahr den teuersten Spieler der Welt. Figo, Ronaldo, Beckham, Zidane, Owen, Robinho – die Elite des Weltfußballs tummelte sich damals auf dem Feld das Estadio Santiago Bernabeu. Nach drei Jahren Pause kehrte Perez 2009 wieder zurück als Präsident. Anfang 2016 machte er die wohl beste Entscheidung als Präsident, indem er Zinedine Zidane zum Cheftrainer ernannte. Unter dem Franzosen wurde drei Mal in Folge die Champions League geholt. Und das mit einer stets nur geringfügig veränderten Mannschaft.

Zidane trat im Sommer 2018 zurück. Für manche überraschend. Für Insider weniger. Denn Zidane schien zu wissen, dass Cristiano Ronaldo den Klub verlassen will. Er war sich bewusst, dass nicht nur deshalb ein radikaler Umbau der Mannschaft notwendig sein wird.

Perez holte Spaniens Teamchef Lopetegui als Nachfolger. Der musste gehen, Ex-Profi Solari folgte. Der musste auch gehen. Dem Champions-League-Taumel folgte eine Saison ohne Titel. Out im Cup, Out in der Champions League gegen Ajax, Meisterschaft wieder in Barcelona.

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

Zinedine Zidane: Seit März wieder Reals Cheftrainer

Neustart mit ZZ

Im März kehrte Zidane zurück. Wohl wissend, dass er von Perez grünes Licht für einen Neustart bekommen wird. Und der soll mit einer der größten Shoppingtouren der Fußballgeschichte gemacht werden. Für 540 Millionen sollen Topspieler aus ganz Europa kommen.

Der teuerste und schwierigste Transfer soll Paul Pogba nach Madrid lotsen. Manchester United hat laut britischer Presse die Ablöse des 26-jährigen Franzosen mit 150 Millionen angeschlagen. Chelsea will angeblich für den 28-jährigen Eden Hazard, der noch bis nächsten Sommer Vertrag hat, 112 Millionen Euro.

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

Paul Pogba

Und Zidane soll noch einen dritten Spieler aus der Premier League wollen, den 27-jährigen Christian Eriksen von Tottenham. Rund 100 Millionen Euro sollen die Londoner für den Dänen verlangen, nur 85 Millionen wollen die Madrilenen zahlen. Fast schon ein Schnäppchen scheint der französische Mittelfeldspieler Tanguy Ndombele, weil Lyon für den 22-Jährigen rund 80 Millionen Euro will.

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

Christian Eriksen

Und noch billiger wurde es bei Luka Jovic. Die Tageszeitung AS berichtete gestern, dass der 21-jährige Serbe für sechs Jahre unterschrieben hat. Real zahlt 60 Millionen Euro, 48 davon gehen an Eintracht Frankfurt, 12 an Benfica Lissabon. Frankfurt hatte erst vor kurzem die Kaufoption über sieben Millionen gezogen. Den ersten Einkauf hatte Real Madrid unter Zidane schon im März getätigt. Der 21-jährige brasilianische Innenverteidiger Eder Militao vom FC Porto wurde für rund 50 Millionen Euro verpflichtet und kommt im Sommer.

Bei diesem Wunschkonzert sind nicht einmal Kylian Mbappe und Neymar dabei, die von Paris auch um viel Geld nicht loszueisen sind. Dennoch werden sich die Ablösen auf mehr oder weniger als 540 Millionen Euro summieren. Falls Pogba nicht kommen darf, wird als Alternative Donny van de Beek genannt. Ajax Amsterdam will für den 22-Jährigen moderate 60 Millionen Euro. Real Madrid hat in den letzten fünf Jahren insgesamt für 23 neue Spieler 453 Millionen Euro bezahlt.

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

Luka Jovic

Einen Teil der Investitionen will man mit Verkäufen finanzieren. Zur Disposition stehen unter anderen Gareth Bale, der an Bayern verliehene James Rodriguez und der an Chelsea verliehene Matteo Kovacic. Aber auch Toni Kross, Luca Modric, Isco oder Thibaut Courtois dürften wohl gehen, wenn das Angebot stimmt.

Zudem soll in absehbarer Zeit auch ein neuer Ausrüstervertrag mit Adidas präsentiert werden, der den Madrilenen jährlich 100 Millionen Euro bringen soll.

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Tanguy Ndombele

Aber da gibt es auch noch den Umbau des Bernabeu-Stadions, der am Ende der Saison beginnt, 2022 fertig sein soll und rund 550 Millionen Euro kosten wird. Allerdings soll die Tilgung der Kredite erst ab 2023 beginnen und bis 2049 dauern.

Umsatzstärkste Fußball-Klubs der Welt:    
 

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

1. Real Madrid (ESP) 750,9 Millionen Euro (2016/17: 674,6)

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2. FC Barcelona (ESP) 690,4 (648,3)
 

Premier League - Cardiff City v Manchester United

3. Manchester United (ENG) 666,0 (676,3)

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4. Bayern München (GER) 629,2 (587,8)

Premier League - Manchester City v Manchester United

5. Manchester City (ENG) 568,4 (527,7)

FBL-FRA-CUP-PARIS-STRASBOURG

6. Paris St. Germain (FRA) 541,7 (486,2)

Premier League - Arsenal v Chelsea

9. Arsenal (ENG) 439,2 (487,6)

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10. Tottenham Hotspur (ENG) 428,3 (359,5)

FBL-GER-BUNDESLIGA-LEIPZIG-DORTMUND

12. Borussia Dortmund (GER) 317,2 (332,6)
 

Copa del Rey - Round of 16 - Second Leg - Atletico Madrid v Girona

13. Atletico Madrid (ESP) 304,4 (272,5)

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14. Inter Mailand (ITA) 280,8 (262,1)
 

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15. AS Roma (ITA) 250,0 (171,8)
 

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16. FC Schalke 04 (GER) 243,8 (230,2)

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17. Everton (ENG) 212,9 (199,2)

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18. AC Milan (ITA) 207,7 (191,7)

540 Millionen Euro: Der reale Einkaufswahn

19. Newcastle United (ENG) 201,5 (99,7)

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