WM, Tag 3: Island überrascht Argentinien - alle Tore
Der dritte WM-Tag war für die Fans - vor allem vor dem Fernseher - ein Marathon-Tag: Gleich vier Partien standen am Samstag auf dem Programm. Während sich Frankreich bei einem mäßigen ersten Auftritt über einen Sieg freuen durfte, biss sich Argentinien an Island die Zähne aus.
Frankreich ohne Glanz
Am Ende entschieden die beiden Superstars Antoine und Paul Pogba das französische Auftaktmatch gegen Australien zugunsten der Les Bleus - auf dem Weg dorthin war es vom Titelkandidaten aber eine über weite Strecken ernüchternde Vorstellung. Gegen zwar zweikampfstarke, spielerisch aber doch unterlegene Australier fand die Truppe von Didier Deschamps lange kein wirkliches Mittel.
So darf es nicht verwundern, dass die Tore für Frankreich aus einem Elfmeter und einem abgefälschten Schuss von Pogba fielen. Zur Ehrenrettung sei gesagt - auch Australiens Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich fiel aus einem Elfmeter. Bemerkenswert vor allem: Das Elfmeterfoul an Griezmann war der erste Härtetest für den Videobeweis - erst auf Anraten des Schiedsrichters vor dem Bildschirm entschied der Unparteiische im Stadion (richtigerweise) auf Strafstoß.
Messis tragischer Auftakt
Im ewigen Duell mit Cristiano Ronaldo um den Titel des größten Fußballers der Gegenwart hatte Lionel Messi einiges aufzuholen, hatte sein portugiesischer Rivale doch am Freitag mit einem Dreierpack gegen Spanien ordentlich vorgelegt. Aber Argentiniens Fußballgott hatte gegen Island einen schlechten Tag erwischt. Zum einen, weil die Isländer mit Zähnen und Klauen verteidigten und jeden Versuch des Spielaufbaus auf argentinischer Seite zunichte machten.
Zum anderen aber auch, weil selbst nicht in Hochform agierte. Der beste Beweis: Die Chance auf das Siegtor ließ der Barcelona-Superstar kläglich aus, sein Elfmeter war für den isländischen Torhüter Hannes Thor Halldorsson eine bessere Fangübung. Weil die Argentinier die Führung durch Sergio Aguero nicht lange verteidigen konnten, steht am Ende des Tages ein für den Titelkandidaten enttäuschendes, für den WM-Neuling aus dem hohen Norden hingegen historisches Ergebnis zu Buche.
Dänemark überrascht
So richtig hatte Dänemark in Gruppe C wohl niemand auf der Rechnung - auch nicht Auftaktgegner Peru. Die Südamerikaner starteten voller Selbstvertrauen und Angriffslust in die Partie und überrannten die dänische Defensive in der ersten Viertelstunde regelrecht. Allein ein Treffer wollte den Peruanern nicht gelingen. Selbst ein Elfmeter in der Nachspielzeit der ersten Hälfte - gegeben erst nach einer Intervention durch den Videoschiedsrichter - brachte keinen Torerfolg, weil Christian Cueva den Ball hoch hinauf in die Tribüne beförderte.
Damit blieb es an Dänemark hängen, für den einzigen Treffer der Partie zu sorgen: RB-Leipzig-Kicker Yussuf Poulsen - der selbst den Elfmeter vor der Pause verursacht hatte - traf nach knapp einer Stunde entgegen dem Spielverlauf zum 1:0 für Dänemark. Der anschließende Sturmlauf der Peruaner verlief im Sande, es blieb beim 1:0 und damit dem dänischen Auftaktsieg, der Peru schon nach Spieltag eins unter Erfolgsdruck setzt.
Souveräne Kroaten
Den Schlusspunkt unter den Marathon-Tag setzte am Samstag ein 2:0-Erfolg von Kroatien über Nigeria. In einer über weite Strecken einseitigen Partie lief Kroatien gegen eine nigerianische Defensivmauer an - und brauchte ein Eigentor von Oghenekaro Etebo, um verdient in Führung zu gehen. Etebo lenkte nach einer Ecke einen Kopfball von Mario Mandzukic unglücklich ins eigene Gehäuse ab.
Nach dem Seitenwechsel versuchte es Nigeria mit etwas mehr Offensive, kam aber auch dann nicht wirklich gefährlich vor das kroatische Tor. Mitten hinein in jene Phase, in der sie sich langsam, aber sicher dem Kasten von Daniel Subasic annäherten, brachten sie sich selbst um die Früchte ihrer Bemühungen: William Ekong umklammerte - erneut nach einem Eckball - im Strafraum Mandzukic, den fälligen Elfmeter verwandelte Real-Star Luka Modric souverän zum 2:0-Endstand.
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