Rafael Márquez: Ein Star muss untertauchen
Rafael Márquez' Einwechslung beim überraschenden Auftaktsieg Mexikos gegen Deutschland machte ihn zum erst dritten Spieler, der bei fünf Weltmeisterschaften zum Einsatz gekommen ist. Für Aufsehen sorgt der ehemalige Barcelona-Verteidiger derzeit allerdings wegen einer Sache abseits des Fußballplatzes.
Aus dem Bilde
Der mexikanische Kapitän steht nämlich auf einer Blacklist des US-amerikanischen Finanzministeriums. Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, mit seinen Firmen in den internationalen Drogenhandel verstrickt zu sein und dabei als Strohmann für das Flores-Kartell von Raul Flores Hernandez fungiert zu haben. Die Folge: Amerikanischen Firmen und Banken ist es untersagt, irgendetwas mit Márquez zu tun zu haben.
Sponsoren, die Millionen zahlen, dass ihre Logos und Namen überall bei der Weltmeisterschaft gezeigt werden, nehmen daher so viel Distanz von Márquez, wie möglich. Der mexikanische Verband nahm zur Kenntnis, dass er Anpassungen für seinen Routinier vornehmen muss: "Wir nehmen die Maßnahmen des US-Finanzministeriums ernst und haben unseren WM-Aufenthalt so geplant, dass wir keine US-Sanktionen verletzen", hieß es in einer Aussendung des Verbandes, der selbst großes Geschäftsinteresse in den Vereinigten Staaten hat.
Kein Budweiser
Márquez trinkt nicht aus denselben, mit bekannten Marken versehenen Trinkflaschen wie seine Kollegen und trägt auch eine andere Trainingskleidung. Während prominente Spieler wie der 142-fache Nationalspieler normalerweise bei jeder Gelegenheit vor Sponsorenlogos platziert werden, wird "Rafa", wie er genannt wird, von ihnen ferngehalten. Sollte er einmal der beste Spieler sein, würde er auch sicherlich nicht zum "Budweiser Man of the Match" ernannt werden.
Marquez streitet alles ab, nachgewiesen werden konnte ihm bislang nichts. Sein Team von Anwälten soll nun dafür sorgen, dass sein Name von der Blacklist entfernt wird und die Sponsoren beschwichtigt werden.
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