Fußball-WM: Späte Siegtreffer sind im Trend

Fußball-WM: Späte Siegtreffer sind im Trend
Neun Mal ist das Siegestor in Russland in der 90. Minute oder gar noch später gefallen.

Der späte Jubel Belgiens über das Weiterkommen im Achtelfinale gegen Japan liegt bei der WM in Russland voll im Trend. Das Tor von Nacer Chadli in der vierten Minute der Nachspielzeit war bereits der neunte Siegtreffer, der in der 90. Minute oder später gefallen ist.

Während der kompletten WM 2014 in Brasilien waren es nur acht – und dabei sind auch die Siegtore in der Verlängerung schon eingerechnet. Auch bei keiner anderen Weltmeisterschaft zuvor gab es so viele späte Siegtreffer.

Japans Teamchef Akira übte nach dem späten Verlusttor gegen die Belgier, das am Montag zum Ausscheiden seiner Mannschaft geführt hat, scharfe Selbstkritik. Für Nishino war es schlicht der falsche Plan zur falschen Zeit. „Die Spieler sind nicht die Schuldigen“, meinte der 63-Jährige. Ich gebe mir die Schuld und zweifle an meiner Taktik“, sagte er im Hinblick auf die Schlussphase, in der man einen Hauch zu viel Offensivwillen an den Tag gelegt und sich schließlich aufgrund mangelnder Eckball-Absicherung den entscheidenden Konter eingefangen hatte.

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Saudi-Arabien - Ägypten 2:1

95. Minute: Salem Al-Dawsari (rechts) schießt Saudi-Arabien zu einem 2:1-Sieg gegen Ägypten.

Fußball-WM: Späte Siegtreffer sind im Trend

Belgien - Japan 3:2

94. Minute: Chadli schießt Belgien gegen Japan nach einem Traum-Konter ins Viertelfinale.

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Brasilien - Costa Rica 2:0

91. Minute: Coutinho (Nr. 11) erlöst Brasilien gegen Costa Rica  – Neymar erzielt danach  das 2:0.

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Tunesien - England 1:2

91. Minute: Englands Harry Kane (li.) sorgt per Kopf für einen 2:1-Auftaktsieg gegen Tunesien.

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Südkorea - Deutschland 2:0

93. Minute: Young-Gwon Kim staubt gegen die Deutschen zum 1:0 ab, Südkorea gewinnt 2:0.

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Serbien - Schweiz 1:2

90. Minute: Der Schweizer Xherdan Shaqiri trifft gegen Serbien im Konter zum 2:1-Sieg.

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Deutschland - Schweden 2:1

95. Minute: Der Deutsche Toni Kroos (links unten) zirkelt einen Freistoß zum 2:1-Sieg gegen die Schweden sehenswert ins lange Kreuzeck.

Von späten Gegentoren können bei dieser WM auch die Deutschen ein Lied singen. Gegen Südkorea kam im dritten Gruppenspiel in der Nachspielzeit das Aus. Zunächst erzielte Young-Gwon Kim in der 93. Minute das Siegestor, dann fixierte Son Heung-min in der 96. Minute den 2:0-Sieg. Zumindest profitierten die Deutschen im Spiel davor auch von einem späten Siegestreffer. Der Freistoß von Toni Kroos gegen die Schweden war neben dem Konter der Belgier vermutlich auch das schönste der neun späten Tore.

Auch ein Eigentor gab es in der Nachspielzeit. Und zwar gleich am ersten Spieltag der Gruppe B zwischen dem Iran und Marokko. Aziz Bouhaddouz wollte bei einem Freistoß in der 95. Minute retten. Stattdessen sorgte sein Kopfball ins eigene Tor für einen äußerst schmeichelhaften Iran-Sieg.

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