Der finale WM-Kater im Netz: "Nur Putin aus Zucker"

Ein Bild, über das man spricht: Putin lässt alle im Regen stehen.
In den sozialen Netzwerken erfuhr der russische Präsident viel Häme für seinen Auftritt bei der Siegerehrung.

Es ist ein Bild, das für viele Menschen hohen Symbolwert hat: Bei sintflutartigen Regenfällen wird bei der Siegerehrung im Moskauer Luschniki-Stadion nach dem WM-Finale am Sonntagabend lediglich Kremlchef Wladimir Putin mit einem Schirm geschützt - die neben ihm stehenden Gäste, der französische Staatschef Emmanuel Macron und die kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic, werden klitschnass.

In den sozialen Netzwerken erfährt Putin dafür viel Häme. „Es ist lustig, wenn der Anführer, der einen Teil seiner Propaganda auf seiner Stärke und seinen Machogehabe aufbaut, der einzige ist, der einen Schirm braucht“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. Ein anderer meint: „In Sachen Regenschirm gilt in Russland: Putin first.“ Eine kleine Auswahl weitere Kommentare:

Für Aufsehen sorgte auch die spektakuläre Flitzer-Protestaktion der russischen Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot. Vier als russische Polizisten verkleidete Aktivisten rannten in der zweiten Halbzeit auf das Spielfeld und sorgten damit für eine kurze Unterbrechung. Pussy Riot ließ wenig später über Facebook verlauten, die Aktivisten gehörten zu der kremlkritischen Gruppe. Die Aktion verknüpften sie mit politischen Forderungen. Ein Video in Internet von einem angeblichen Polizeiverhör löste in dem Zusammenhang Kritik aus.

Der Tag nach dem gewonnen WM-Finale ist für Überschwänglichkeiten bestens geeignet. So feiert auch die Pariser U-Bahn etwa den WM-Titel. Die Metrostation „Notre-Dame des Champs“ trägt am Montag zu Ehren des französischen Trainers einen neuen Namen: „Notre Didier Deschamps“ - „Unser Didier Deschamps“. Fünf weitere Stationen wurden ebenfalls vorübergehend umbenannt, wie der Betreiber RATP mitteilte.

So wird die Metrostation, die den Namen des Schriftstellers Victor Hugo trägt, zu „Victor Hugo Lloris“, und feiert damit Torwart Hugo Lloris. Der Halt „Champs-Élysées - Clemenceau“ gibt ebenfalls Anlass zu einem Wortspiel und wird zu „Deschamps-Élysées - Clemenceau“.

Aufgenommen wurden die neuen Stationennamen von den Konsumenten der sozialen Medien, denen nichts entgeht.

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