"Turnier für Reiche": Kritik am Verkauf der WM-Tickets für 2026

Der Start des Ticketverkaufs für die Fußball-WM 2026 hat weltweit Empörung ausgelöst. Trotz des Versprechens von FIFA-Präsident Gianni Infantino, es werde eine „inklusive“ Weltmeisterschaft, kosten die günstigsten Finaltickets in New Jersey mehr als 2.000 US-Dollar, viele Plätze weit mehr.
Kaum günstige Karten
Die beworbenen 60-Dollar-Tickets für Vorrundenspiele existieren offenbar nur in geringer Zahl. Statt transparenter Preise gibt es digitale Lotterien und Warteschlangen, bei denen günstige Plätze Medienberichten zufolge schnell von Bots und Großkäufern aufgekauft wurden.
Zudem hob der Verband die Preise laut dem Guardian kurz nach Verkaufsstart an. Neu ist ein dynamisches Preissystem, bei dem Kosten je nach Nachfrage steigen, sowie ein offizieller Weiterverkauf, an dem die FIFA doppelt verdient. "Wer Tickets kauft, kann kaum nachvollziehen, warum andere für denselben Platz deutlich weniger oder mehr bezahlen", heißt es etwa bei der deutschen Verbraucherzentrale.
Zudem benachteilige die Beschränkung auf Inhaber von Visa-Karten -zumindest in der ersten Verkaufsphase - diejenigen, die keine Visa-Karte haben.
Über das Programm „Right to Buy“ wurden zuvor sogenannte NFT-Tokens (digitale Eigentumsnachweise) verkauft, die lediglich das Recht boten, Tickets zu erwerben – viele Fans fühlen sich betrogen.
Fanvertreter sprechen von einer „Privatisierung des Turniers“ und einer „WM für Reiche“.
Phase zwei des Ticketverkaufs ist für Ende Oktober 2025 angekündigt.
Kommentare