French Open: Bonjour in Rafael Nadals Reich

Tennis - French Open tournament 2019
Der Titel beim größten Sandplatz-Turnier führt über Nadal. Doch auch Djokovic und Thiem dürfen sich Chancen ausrechnen.

In Paris könnte am 9. Juni Geschichte geschrieben werden. Wieder einmal von Rafael Nadal. Rekordhalter in Paris ist der Spanier ja ohnehin längst, aber der bald 33-Jährige könnte die French Open an diesem Tage zum zwölften Mal gewinnen. So oft hat kein anderer Spieler ein einzelnes Turnier für sich entscheiden können. In Monte Carlo und Barcelona verpasste der Sandplatz-König heuer diese Chance. Ist er der haushohe Favorit? Welche Herren darf man noch zum erlesenen Kreis zählen, die den Titel beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres holen können.

  • Rafael Nadal

Wankte der Sandplatz-Riese bei den ersten Turnieren auf seinem Lieblingsbelag, so spielte er sich in Rom mit dem Titelgewinn wieder in die Favoritenrolle. Tennis-Legende und Eurosport-Kommentator Boris Becker formuliert es auf den Punkt: „Das ist das Reich von Rafael Nadal. Keiner hat dieses Turnier so beherrscht wie er.“ Sieht man von einem Nichtantritt zum Drittrundenspiel 2016 gegen seinen Landsmann Marcel Granollers ab, verlor Nadal in Roland Garros nur zwei Matches: 2009 im Achtelfinale gegen den Schweden Robin Söderling und 2015 im Viertelfinale gegen Novak Djokovic.

Siegeschance: 4,5 von 5 Sternen

  • Novak Djokovic

Der Serbe weiß als einziger noch aktiver Spieler, wie es ist, Nadal in Paris zu schlagen. Und der 32-jährige Serbe hat etwas im Blickfeld: Er könnte den kalenderübergreifenden Grand-Slam holen, nach Wimbledon, den US und den Australian Open eben auch im Südwesten von Paris triumphieren. Die selbe Chance bot sich ihm bereits 2016 – was folgte, war sein bislang einziger Titel bei den French Open. Zudem zeigte sich der Ranglisten-Erste zuletzt wieder in blendender Spiellaune. Und ein Titel würde den 15-fachen Sieger bis auf vier Major-Titel an Roger Federer heranbringen.

Siegeschance: 3 von 5 Sternen

Tennis - French Open tournament 2019
  • Dominic Thiem

Die Auftakthürde namens Tommy Paul sollte kein Problem darstellen, die Form reicht für mehr. Vielleicht für den ganz großen Coup? 2016 und 2017 war jeweils im Halbfinale Schluss, im Vorjahr erst im Endspiel. Thiem zählt auf Sand zu den Besten, in Best-of-Five-Matches kann der Weltranglisten-Vierte zudem seine starke Fitness unter Beweis stellen. Paris sollte also auch dieses Mal wieder eine Reise wert sein, zumal Thiem vor dem ersten Service am Montag sehr locker wirkt.

Siegeschance: 3 von 5 Sternen

  • Alexander Zverev

Obwohl er in Genf am Samstag den Titel holte, geben die Ergebnisse bei den großen Vorbereitungsturnieren zwar einerseits weniger Hoffnung, andererseits nehmen sie dem Ranglisten-Fünften auch den Druck. Zudem hat er in Roland Garros mit dem Viertelfinaleinzug im Vorjahr (Niederlage gegen Dominic Thiem) sein bislang bestes Ergebnis bei einem Major zu Buche stehen. Betreut wird der 22-Jährige wieder von Ivan Lendl, der in Paris 1984 seinen ersten von acht Grand-Slam-Titeln feiern konnte.

Siegeschance: 2 von 5 Sternen

  • Roger Federer

Der Altmeister kehrt erstmals seit 2015 wieder zu den French Open zurück und ist auch mit seinen bald 38 Jahren überall Mitfavorit, wo er antritt. Dass es für den 21. Grand-Slam-Triumph reichen wird, bezweifeln aber Experten. „Da gibt es einige, die auf Sand zu stark sind“, meint etwa Eurosport-Expertin Barbara Schett.

Siegeschance: 1 von 5 Sternen

  • Stefanos Tsitsipas

Der 20-jährige Grieche kennt keinen Respekt vor großen Namen, er hat die besten allesamt schon besiegt: Thiem, Zverev auf Sand, Federer und Djokovic auf Hartplatz. Für den ersten griechischen Grand-Slam-Titel der Geschichte wird es aber dennoch sehr schwierig.

Siegeschance: 0,5 von 5 Sternen

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