Gerne redet der stärkste Mann Österreichs davon, wie er Lasten schleppte, die eine ganze Fußballmannschaft gemeinsam nicht transportieren kann. Noch lieber aber über das, was ihn noch mehr bewegt: Wenn er für Kinder ein Held sein darf, wenn er mit den Jüngsten arbeiten darf. Freilich, der sechsjährige Kevin muss jetzt nicht alleine Lastwägen ziehen oder Tonnen Zement vor sich hin schleppen. Aber es macht auch Spaß, selber transportiert zu werden. In einem Feuerwehrauto zum Beispiel oder mit einem Ski-Schlepplift. Franz Müllner nimmt sich viel Zeit für die Jüngsten. „Jedes Kind sucht irgendwie einen Hero. Es bereitet mir Freude, wenn sie bewundern, was man mit harter Arbeit alles schaffen kann. Meine Helden als Kind waren Bud Spencer oder Terence Hill.“
Riesenaufwand
Freilich, Bud Spencer hat im Gegensatz zu ihm noch nie das Wiener Riesenrad im Alleingang bewegt. Das Ganze natürlich zu einer Zeit, in der sich nur mehr Praterstrizzis im Areal aufhielten. „Viele haben sich gewundert, dass sich um 5.30 Uhr früh auf einmal das Riesenrad bewegt“. Am Salzburger Mönchsberg hat er auch schon die Festungsbahn gezogen.
Müllner liebt es aber vor allem, der ganzen Welt zu zeigen, was man mit kraftvoller Anstrengungen alles bewegen kann. Vor allem liebt er es, selbst die ganze Welt zu sehen. Erst im Vorjahr versetzte der Salzburger Peru in Staunen, als er drei Waggons des „Incarail“ beförderte. „Mit dieser Kultur in Berührung zu kommen, macht mich stolz.“
Müllner kann um die ganze Welt reisen, verwendet aber Flugzeuge nicht ausschließlich als Transportmittel, in den USA zog er einmal einen Jumbo. Und erst vor Kurzem in Australien einen Helikopter. Aber der stand obendrein noch auf einem Lkw drauf. Ganze vier Meter 85 Zentimeter gelang es Müllner, den 30 Tonnen schweren Truck inklusive des 2,2 Tonnen schweren Helikopters zu bewegen. „Beim ersten Versuch war bald Schluss. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich nicht aufgebe. Und die 28 Grad Hitze waren schlimm.“
Damit auch alles klappt, hat Müllner seinen Sicherheitsmann Markus Schimpl immer dabei, der drei Bücher über Verhalten in Extremsituationen geschrieben hat (das jüngste heißt „Handlungsfähig in Extremsituationen“). „Das Ganze muss ja richtig organisiert werden“, sagt Schimpl. Weil Müllner nicht nur daheim den Kraftlackl spielt. Ziel ist es, am Ende sieben Weltrekorde auf sieben Kontinenten einzufahren. Bald soll es in die Antarktis gehen, wo ja die Infrastruktur bekanntlich eher bescheiden ist.
Erst am Freitag stellte Müllner seinen 58. Weltrekord auf. Einen, der eher in die Kategorie skurril fällt: Neun brennend heiße Bratpfannen hat er mit bloßen Händen unter einer Minute zusammengerollt, genauer gesagt in 56,37 Sekunden.
Einige Jahre wird es noch heiß hergehen. Das Ziel hat Müllner, der eigentlich als Marathonläufer begann („Das hat mir immer geholfen“), aber vor Augen. „Mit 60 ziehe ich keine Lkw mehr durch die Gegend.“
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