Fotos des Jahres: Klettern mit Rollstuhl, schweben unter Wasser

Ein Mann im Rollstuhl klettert eine steile Wand mit bunten Griffen hoch.
Der Behindertensportverband hat die besten Bilder des Jahres gekürt. Ein "schwebender" Querschnittsgelähmter hat am meisten beeindruckt.

Sie trainieren meist gleich viel wie andere Athletinnen und Athleten und hatten oft einen viel weiteren Weg zum Erfolg. Dennoch sind Behindertensportler oft im Hintergrund und wenig in der Öffentlichkeit.

Dabei ist das Vorbild anderer Menschen mit Behinderung, die Sport ausüben und dabei erfolgreich sind, immens wichtig für andere Menschen, die von Geburt an oder durch Krankheit oder Unfall Handicaps haben. Um sie vor den Vorhang zu holen, hat der Behindertensportverband (ÖBSV) zum Fotowettbewerb „Behindertensport im Fokus“ geladen.

Bild des Jahres

Das Bild „Schweben“ von Markus Frühmann hat das Rennen um das Bild des Jahres gemacht. Es zeigt den Para-Schwimmer Andreas Ernhofer und soll das Gefühl der Schwerelosigkeit darstellen, mit dem insbesondere Menschen mit Querschnittslähmung im Wasser arbeiten.

Ein Schwimmer mit Badekappe und Schwimmbrille steht mit einem Rollstuhl unter Wasser.

Dabei hat Fotograf Frühmann den WM- und EM-Medaillengewinner und Teilnehmer der Paralympics im Becken des BSFZ Südstadt aufgenommen: „Das Foto war eine Herausforderung. Die Unterwasseraufnahme war technisch schwierig, dazu musste das Timing genau passen, da wir nicht alleine im Wasser waren“, erzählt der Fotograf.  Andreas Ernhofer sei ein geduldiges Model gewesen. Die beiden hätten allerdings „unzählige Versuche“ benötigt.

Einzelwertungen

In der Kategorie „Bewegung“ beeindruckte das Bild „Angelino“ von Lex Karelly am meisten, das den zweifachen Weltmeister im Para-Climbing, Angelino Zeller, beim Bouldern zeigt.

Ein Mann im Rollstuhl klettert eine steile Wand mit bunten Griffen hoch.

In der Kategorie „Emotion“ setzte sich Grégory Picout mit „Double Emotion“ durch, der die Freude von Para-Sprinterin Lisbeli Marina Vera Andrade aus Venezuela bei den Paralympics in Tokio einfing.

Vera Andrade jubelt bei einem Leichtathletikwettbewerb der Paralympics.

Eine Geschichte erzählen

In der Kategorie „Reportage“ überzeugte das Werk des Wahl-Innsbruckers Carlos Blanchard die Jury. Der Spanier begleitete die niederländischen Para-Boardercross-Athleten Chris Vos, Lisa Bunschoten and Renske van Beek ein Jahr lang und erzählt in einem Buch („Dreams“) deren Geschichte.

Ein Kissen mit der Aufschrift „Dreams“ liegt auf einem Bett.

Ein Mann mit geschlossenen Augen erhält eine Nacken- und Schultermassage.

Eine Person fährt Ski in einer verschwommenen Schwarz-Weiß-Aufnahme.

Blick durch ein vereistes Eishockeynetz auf zwei Schlittschuhläufer.

Eine Schwarzweißaufnahme von überlagerten Bildern von Menschen in Sportbekleidung mit Nummern.

Ein einzelner Fußabdruck ist auf einer ebenen, hellen Oberfläche zu sehen.

Eine Person mit geöffneter Hosentasche, in der ein Stoßdämpfer der Marke Fox zu sehen ist.

Eine Person sitzt mit einer Beinprothese auf einer Liege.

Eine Person fährt Snowboard auf einer schneebedeckten Piste mit Liftmasten im Hintergrund.

Der Fotowettbewerb richtete sich an Profi- und Amateurfotografen, die in den Kategorien Bewegung, Emotion und Reportage ihre Bilder einreichen konnten. Jurymitglied Gregor Schlierenzauer, selbst Fotograf, betonte beim Event am Wochenende das Ziel des Wettbewerbs: Behindertensportler in den Fokus zu rücken und ihnen die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr Einsatz verdient: „Der Fotowettbewerb ist ideal um das Sportleben von Menschen mit sichtbaren und nicht sichtbaren Behinderungen und deren Umfeld zu zeigen.“

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