Experte: "Den Terroristen ging es damals um politische Forderungen"

Experte: "Den Terroristen ging es damals um politische Forderungen"
Radikalisierungsforscher Peter Neumann erklärt, wie sich der Terrorismus der Siebzigerjahre vom heutigen unterscheidet.

„Dass Palästinenser in Deutschland ein Attentat auf israelische Staatsbürger verüben – so etwas hatte es davor noch nie gegeben“, sagt der deutsche Radikalisierungsforscher Peter Neumann vom Londoner King’s College im Gespräch mit dem KURIER. Ihm zufolge sei bei der Planung der Olympischen Spiele in München 1972 noch nicht vorstellbar gewesen, dass ein solches Großereignis zum Ziel für internationale Terroristen werden könnte.

Doch acht Palästinenser der Terrororganisation „Schwarzer September" drangen am 5. September 1972 in das olympische Dorf ein, erschossen zwei Mitglieder der israelischen Mannschaft und nahmen elf Geiseln. Die völlig überforderte Münchner Polizei versuchte noch in der Nacht der Entführung, die Geiseln in einer überstürzten Rettungsaktion zu befreien. Sie endete im Fiasko: Alle elf Israelis starben, dazu ein Polizist und fünf der acht Entführer.

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