100 Jahre Ernst Happel: Licht und Schatten der Legende im Bild

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Anlässlich des 100. Geburtstags von Ernst Happel gibt es bis Ende April im Rapideum eine Sonderausstellung zu Ehren des "Wödmasta".

Der 29. November 2025 ist der 100. Geburtstag von Ernst Happel. Der Wiener war einer der erfolgreichsten wie prägendsten Trainer der Fußballgeschichte und als Verteidiger von internationalem Format natürlich Teil der Jahrhundert-Elf von Rapid.

Sonderausstellung zu Ehren Ernst Happels

Zu Ehren des Eigenbauspielers ist ab Samstag bis Ende April 2026 im Rapideum im Allianz Stadion eine Sonderausstellung (Eintritt von 3 bis 7 Euro) zu bestaunen.

Ein besonders geschichtsträchtiges Objekt im Vereinsmuseum ist ein rot-schwarzes Dress. So spielte Rapid beim 3:1-Sieg gegen Real Madrid mit drei Happel-Toren. 

Der Grund für diese bei den Grünen in 126 Jahren einmalige Farbkombination? Die Happel-Show ging als erstes Flutlichtspiel Österreichs im Prater über die Bühne, mit den Signalfarben wurde auf das noch nicht so starke Flutlicht reagiert.

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Übrigens: Der Bericht im Rapideum zu dieser wegweisenden Premiere ist der damalige KURIER-Artikel.

Trainerkarriere startete zufällig in Hütteldorf

„Kein Rapidler lebt in der allgemeinen Erinnerung so stark weiter wie Ernst Happel. Über ihn wurden auch die meisten Bücher geschrieben, sogar auf Niederländisch“, ist Rapideum-Leiter Julian Schneps beeindruckt.

Im Vereinsmuseum zu sehen ist ein Straßenschild aus Rotterdam: Die Ernst-Happelstraat gibt es direkt vor dem Stadion von Feyenoord seit 1997. Bislang nur wenigen Fußball-Historikern bekannt war, wo Happels fantastische Trainerkarriere als Coach von Standard Lüttich begann: Im Hanappi-Stadion, per Zufall durch den Intertoto-Cup.

Nie offiziell Rapidcoach

War der „Wödmasta“ eigentlich jemals Rapid-Trainer? Offiziell nein, doch sein damaliger Spieler Walter „Schani“ Skocik berichtet, dass der langjährige Sektionsleiter ab und zu auch als Trainer in Hütteldorf aktiv wurde.

Dass Rapid auch die dunklen Tage des „Aschyl“ beleuchten will, zeigt der Original-Wimpel vom WM-Halbfinale 1954, geliehen vom DFB. Deutschland siegte 6:1, Österreich wurde danach Dritter. Doch Happel und seinem Tormannfreund „Tiger“ Zeman wurde vorgeworfen, von den Deutschen bestochen worden zu sein. 

Zurecht beleidigt über diese absurden Vorwürfe nach dem bis heute größten Erfolg Österreichs im Erwachsenenfußball stiegen Happel und Zeman noch vor dem großen Empfang am Westbahnhof aus dem Zug aus. Zeman wollte nie wieder für Österreich spielen, tat das nur noch als Karriereabschied. 

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Happel ließ sich Jahre später überreden. Doch seine besten Jahre als „Stopper“ (so hieß der Libero damals) hatte der 51-fache Teamspieler abseits vom ÖFB verbracht.

Spruch in jedem T-Shirt

Dass Rapid Ernst Happel in allen Formen ehren will, ist auf jedem Fanshirt, das der Verein verkauft, nachzulesen. Seit heuer steht einer seiner legendären Sprüche in jedem Leiberl eingenäht: „Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag.“

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