Ein WM-Titel der Schande

Boxer Floyd Mayweather nimmt Victor Ortiz den Gürtel nach WBC-Version ab - mit einer ausgesprochen unfairen Aktion.

Sechzehn Monate lang stand Box-Star Floyd Mayweather jun. nicht mehr im Ring. Nun ist der US-Amerikaner wieder Weltmeister (WBC-Version) im Weltergewicht. Der 34-Jährige bezwang in der Nacht auf Sonntag seinen Landsmann Victor Ortiz durch K.o. in der vierten Runde. Doch die 15.000 Zuschauer in Las Vegas wurden Zeugen einer Aktion, die dem Sport nur schadet.

2:51 Minuten waren in der vierten Runde in einem bis dahin ausgeglichenen Duell gekämpft, als der Ringrichter die Uhr wegen eines Kopfstoßes von Ortiz anhalten ließ. Ortiz wurde verwarnt und ging mit hängenden Fäusten auf Mayweather zu, um sich für die Aktion zu entschuldigen. Doch dieser nutzte die Situation und schlug Ortiz K.o. - angeblich noch vor der erneuten Freigabe des Kampfes.

Die Zuschauer waren erbost, reagierten mit einem gellenden Pfeifkonzert und feierten Ortiz wie einen Sieger, nachdem er wieder auf den Beinen war.

Uneinsichtig

Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass Mayweather im 42. Profikampf zum 42. Mal als Sieger (26 K.o.) aus dem Box-Ring stieg. "Im Ring musst du dich zu jeder Zeit schützen", belehrte der Star den entthronten Champion und bot ihm ein Re-Match an: "Wenn er es will, kann er es haben."

Der 1,73-Meter-Mann war bereits Weltmeister in fünf Gewichtsklassen und gilt neben dem Philippiner Manny Pacquiao gewichtsübergreifend als derzeit weltbester Boxer. Doch mehrmals sorgte er bereits für Negativ-Schlagzeilen außerhalb des Rings. Gegen ihn lagen (und liegen) mehrere Anklagen wegen Körperverletzung, Diebstahl, Nötigung und Belästigung vor. Unter anderem soll er seine ehemalige Lebensgefährtin geschlagen und die drei gemeinsamen Kinder bedroht haben.

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