Ein Punk ist Darts-Weltmeister: Wright holt ersten WM-Titel

PDC World Darts Championship
Der Schotte setzte sich gegen den Favoriten Michael van Gerwen überraschend klar mit 7:3 durch.

Peter Wright verhinderte die Titelverteidigung von Michael van Gerwen. „Snakebite“, wie  der Schotte genannt wird, besiegte im Endspiel von London den niederländischen Champion mit 7:3 und landete damit den bisher größten Erfolg in seiner Laufbahn. Für seinen Sieg erhält der 49-Jährige ein Preisgeld von 500.000 Pfund. Wright spielte im Schnitt großartige 102,8 Punkte pro drei Würfe und konnte sich auf seine herausragende Doppelquote (er traf 57 Prozent seiner Möglichkeiten auf einem Doppelfeld) verlassen und springt mit dem Erfolg auf Rang zwei der Weltrangliste hinter Michael van Gerwen.

2014 hatte der extravagante Schotte mit den bunten Haaren das WM-Endspiel gegen van Gerwen noch mit 4:7 verloren. Für Wright endete auch eine Serie von neun Niederlagen in neun Major-Finals gegen van Gerwen. In der Weltrangliste springt der neue Weltmeister auf Platz zwei direkt hinter van Gerwen. Dritter ist der Waliser Gerwyn Price, der im Halbfinale 3:6 gegen Wright verloren hatte.

Der vom Publikum gefeierte Herausforderer holte sich schnell eine Führung von 2:0-Sets. Erst danach legte Van Gerwen zu und knüpfte an sein gewohnt hohes Niveau an. Im dritten Set warf er eine starke Aufnahme nach der anderen, sein Average von 121,9 Punkten ließ Wright keine Chance. Es entwickelte sich das erhoffte hochklassige Endspiel, bei dem sich der Schotte nicht einschüchtern ließ, obwohl Van Gerwen zeitweise angsteinflößend brüllte und jubelte. Die so wichtige 3:1-Führung verpasste Wright nur um wenige Millimeter.

Das Darts-Spektakel vor 3.000 Zuschauern im „Ally Pally“ entschädigte für viele Partien in den finalen Runden, die deutlicher ausgefallen waren als erwartet. Es ging hin und her: Wright warf sieben perfekte Darts und checkte mit beeindruckender Sicherheit aus, das zwischenzeitliche 4:2 mit 15 von 25 Doppeltreffern verblüffte nicht nur Van Gerwen.

Dass Wright zuvor bereits 59 Partien gegen van Gerwen verloren hatte, war ihm nicht anzumerken.
Der schon bei seinem Einmarsch ausgepfiffene Niederländer kämpfte sich zwar noch einmal auf 3:4 heran, musste sich trotz ordentlicher Leistung aber dem vor allem in der Schlussphase herausragenden Wright geschlagen geben.

"Ich hatte schon im Vorfeld das Gefühl, dass ich dran bin. Das ist unglaublich", sagte Wright bei Sky Sports: "Van Gerwen ist ein großartiger Spieler, aber jetzt bin ich tatsächlich Weltmeister." Der entthronte Weltmeister zollte ihm Respekt. "Peter hat hervorragend gespielt. Ich hatte genug Chancen, um wieder in Führung zu gehen. Doch gegen Peter solche Chancen liegenzulassen, das geht nicht, dann verlierst du", sagte van Gerwen.

Kommentare