Ein Hauch von Tour de France

Ein Hauch von Tour de France
Daniele Bennati gewann 2007 den letzten Sprint der Frankreich-Rundfahrt. Am Sonntag siegte er bei der Ö-Tour.

Ursula Riha war ein bisserl unrund, als sie Sonntagmittag am Wiener Burgtheater auf das Feld der 63. Österreich-Rundfahrt wartete. Zwar blieb der Tourdirektorin eine Hitzeschlacht wie am Samstag beim Einzelzeitfahren in Podersdorf (34 Grad im Schatten) erspart, doch auch die gut 30 Grad am Ring machten ihr ein bissl zu schaffen. "Jetzt hätt' ich gern ein Schaffel Wasser für meine Füße", sagte Ursula Riha also, und nicht wenige der Tausenden Zuschauer wären einer Abkühlung auch nicht abgeneigt gewesen.

Hitzig ging auch die Österreich-Rundfahrt 2011 zu Ende - im letzten Sprint setzte sich der Italiener Daniele Bennati durch, der nun nach den Pariser Champs Elysées (Tour de France 2007) auch die Wiener Ringstraße zu seinen Siegesorten zählen kann. Mit dem schnellen Italiener freute sich auch Leopard-Trek-Teamkollege Thomas Rohregger, nicht nur über den Erfolg zum Abschluss, sondern auch über die Stimmung in Wien. "Der Radsport befindet sich wieder im Aufschwung", sagte der 28-jährige Kramsacher, der die Rundfahrt auf Platz 4 beendete. Ein blöder, weil unbelohnter Platz abseits des Podiums, aber auch ein höchst respektabler, gehören doch der unmittelbar vor dem Tiroler platzierte Spanier Carlos Sastre und der unmittelbar hinter ihm klassierte Russe Denis Mentschow klar zur Weltklasse.

Premiere

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Den Gesamtsieg ließ sich Fredrik Kessiakoff auf der letzten Etappe nicht mehr nehmen, er ist der vierte schwedische Sieger der Ö-Tour, allerdings der erste mit einem österreichischen Großvater. Zwar war der 31-Jährige 2006 schon Cross-Country-WM-Dritter mit dem Mountainbike, "aber das war ein anderes Sportlerleben". In seinem aktuellen hat Kessiakoff nun eine neue Bestleistung stehen.

Ursula Riha jedenfalls war zufrieden mit ihrer sechsten Rundfahrt. "Wir haben vom Weltverband wieder die höchste Bewertung erhalten, wir hatten keine organisatorischen Probleme, und wir hatten erstmals seit Langem keine Regen-Etappe", sagte die 48-Jährige. Auch der Blick in die Zukunft stimmt sie positiv: "Wir hatten viele Vertreter von Sponsoren und möglichen Etappenorten dabei - und am Dienstag geht die Arbeit für 2012 los."

Auch im kommenden Jahr soll es für die österreichischen Teams wieder vier Wildcards geben. Wie diese verteilt werden, muss allerdings der Radsportverband entscheiden. Mögliche Varianten: Wie heuer kommen die besten vier Mannschaften der Qualifikation zum Zug - oder es gibt eine Drei-plus-eins-Lösung mit einem Nationalteam.

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