Ein 16-jähriger Wiener sorgt auf der Rad-Bahn für Aufsehen
Bevor sich die Aufmerksamkeit der Radsport-Fans auf den am Freitag in Jerusalem beginnenden 101. Giro d’Italia richtet, sei noch ein Blick zurück empfohlen: auf die österreichischen Bahn-Staatsmeisterschaften im Wiener Dusika-Stadion, und da nicht zuletzt auf einen 16-Jährigen, der sich anschickt, sich zum Versprechen für die Zukunft zu mausern.
Tim Wafler holte sechs Mal Gold, zudem stellte er drei österreichische Rekorde auf, den ersten gleich im ersten Bewerb, dem 500-Meter-Zeitfahren, mit 34,07 Sekunden (Schnitt: 52,8 km/h, und das trotz stehenden Starts). In der Sprint-Qualifikation brauchte der Wiener 11,06 Sekunden für 200 Meter, das bedeutet 65,1 Stundenkilometer und bei seiner vorgeschriebenen Übersetzung (49/15) etwas mehr als 160 Pedalumdrehungen pro Minute, womit der U-17-Fahrer zum Junioren-Rekord raste.
Bemerkenswertes Detail: Kein heimischer Elitefahrer (darunter WM-Medaillengewinner Andreas Müller und Weltcup-Starter Stefan Matzner) ist an diese Zeit herangekommen, und das, obwohl die Elite Scheibenräder und deutlich härtere Übersetzungen nutzt. Den dritten Rekord knackte Wafler in der 2000-Meter-Einzelverfolgung, auch die 2:19,02 Minuten wurden ohne spezielles Zeitfahrmaterial erreicht. Daneben siegte er auch in Scratch, Ausscheidungs-, Punkte- und Temporennen. Damit hat der junge Donaustädter seine Sammlung an Meistertiteln bereits auf 28 erhöht, aktuell hält Tim Wafler 15 Rekorde.
Auch Janine Kokas hat aufgezeigt: Die 17-Jährige schraubte Verena Eberhardts sieben Jahre alten Juniorinnen-Rekord über 250 Meter mit fliegendem Start von 16,516 Sekunden auf 15,85 Sekunden, zudem fuhr sie auch in der Qualifikation für den Sprint Juniorinnen-Rekord (12,86).
Weiter geht’s für Tim Wafler kommende Woche – auf der Straße, dann startet er beim GP Matousek in Tschechien. Beim Auftakt könnte der 16-Jährige durchaus ins Führungstrikot schlüpfen, die fünftägige Rundfahrt beginnt nämlich mit einem 2,4 Kilometer langen Prolog.
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