Doping: Sperre für Lance Armstrong

Doping: Sperre für Lance Armstrong
Gemeinsam mit fünf weiteren Team-Mitgliedern ist der ehemalige Radprofi ins Visier der US-Anti-Doping-Agentur geraten.

Mehr als 500-mal wurde Lance Armstrong in seiner Karriere auf Doping getestet. Kein einziges Mal wurde dem heute 40-jährigen US-Amerikaner Doping nachgewiesen. Allerdings: 2005 schrieb die französische L’Équipe, dass in sechs Dopingproben von Armstrong aus dem Jahr 1999 das Dopingmittel EPO gefunden wurde. Zudem warfen ihm ehemalige Teamkollegen systematisches Doping vor. In der Hoch-Zeit des EPO-Dopings, zwischen 1999 und 2005 gewann Armstrong sieben Mal die Tour de France.

Auf die Anschuldigungen antwortete der Rad-Superstar stets mit einem "Ich habe niemals leistungssteigernde Mittel genommen!" – und mit einer Klagsdrohung durch seine Anwälte. Ein zweijähriges Verfahren gegen Armstrong wurde Anfang 2012 ohne Angabe von Gründen eingestellt.

Beschuldigt

Doch nun wird Armstrong schon wieder von seiner Vergangenheit eingeholt. In einem 15 Seiten starken Schreiben erhebt die  nationale Anti-Doping-Agentur (USADA) schwere Vorwürfe. Armstrong wurde darüber informiert, dass mutmaßliche Dopingproben von ihm aus den Jahren 2009 und 2010 vollkommen mit Proben übereinstimmen, an denen Blutmanipulation, inklusive EPO und/oder Blut-Transfusionen vorgenommen wurden.

Umgehend wurde Armstrong, der seit Ende seiner Rad-Karriere im Triathlon startet, gesperrt. Beim Ironman in Nizza am 24. Juni wird er nicht starten können. Zudem könnten dem  Texaner laut USADA-Schreiben seine sieben Siege bei der Tour de France nachträglich aberkannt werden. Belastet wird Armstrong  von "mehreren Fahrern mit Wissen aus erster Hand", die aussagen würden, dass er zwischen 1998 und 2005 EPO und Testosteron genommen, Blut-Transfusionen genutzt sowie Doping vertrieben und verwaltet habe.

Zudem soll Armstrong bereits vor 1996 mit dem  Wachstumshormon HGH gedopt haben. Fünf Teammitglieder sollen rund um Armstrong zwischen 1998 und 2011 an massiven Doping-Verschwörungen beteiligt gewesen sein, darunter auch Johan Bruyneel, Armstrongs ehemaliger sportlicher Leiter.

Dass die US-Staatsanwaltschaft ihr Verfahren gegen Armstrong eingestellt hat, interessiert USADA-Chef Travis Tygart nicht: "Unsere Aufgabe ist es,  vielmehr den sauberen Sport zu schützen als das Strafrecht durchzusetzen."

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