Dominic Thiem: Der Überflieger hebt ab

Österreichs Ass Dominic Thiem reist am Stefanitag Richtung Australien.

Pause? Kaum! Ausgestattet mit dem in diesem Jahr erworbenen Selbstvertrauen legte Dominic Thiem in der Südstadt Trainingseinheiten ein, um sich den Feinschliff für die nächste Saison zu holen. Der Heilige Abend gehörte freilich der Familie, wie auch der Christtag.

Am Stefanitag geht bereits der Flieger Richtung Australien. Mit dabei jede Menge Ausrüstung und Mutter Karin. Trainer Günter Bresnik und Physio Alex Stober fliegen nach. Am 1. Jänner startet die Nummer acht der Welt bereits in Brisbane auch offiziell in die neue Saison. Eine Saison, die zunächst wohl ebenso anstrengend wird wie die erfolgreiche letzte. Nach Brisbane geht es nach Sydney, ab 16. Jänner steht mit den Australian Open der erste Saisonhöhepunkt an.

Thiem, das darf man prophezeien, geht mit bestem Gewissen und vollen Kräften in die neue Saison. Die Pause nach seiner ersten Teilnahme beim ATP-Finale in London währte nur zwei Wochen, ehe wie jedes Jahr in Adeje im Süden Teneriffas Anfang Dezember die Aufbauarbeit begann. "Ich hatte dort die allerbesten Bedingungen", sagt Thiem.

Nächster Sprung

Im Schlepptau waren bei Hochdruck-Wetter (die ersten Dezember-Wochen waren auf der Kanaren-Insel freundlicher als jemals zuvor) nicht nur Bresnik und Stober, sondern auch Sportwissenschaftler Mike Reinprecht (der betreute einst sogar das Meisterteam des GAK und Muskelprotz Arnold Schwarzenegger), Trainer-Vater Wolfgang Thiem, Ex-Daviscup-Spieler Markus Hipfl und jede Menge Trainingspartner.

Alle waren von Thiems Trainingsintensität beeindruckt. Bresnik ist sowieso seit Jahren überzeugt: "Wenn du Dominic jeden Tag beim Training siehst, wie fokussiert er ist, dann weißt du, was er kann." Ein würdiger Abschluss einer Saison, die Thiem vier Turniersiege, ein Semifinale bei einem Major (French Open) und am Ende Platz acht einbrachte.

Und wenn man Beobachtern zuhört, darf man sich einiges für 2017 erwarten. "Er hat noch ein Stück zugelegt, ist noch besser als im Vorjahr", sagt Bresnik. Feststeht, dass Thiem in der ersten Jahreshälfte ein ähnlich dichtes Programm abspulen wird wie im Vorjahr. "Wie es in der zweiten Jahreshälfte aussehen wird, hängt von seiner Physis ab", sagt Bresnik.

Der Rest vom Neujahrsfest

Thiem sollte aber in Australien nicht den Alleinunterhalter für Österreichs Medien spielen. Gerald Melzer steht erstmals im Hauptbewerb der Australian Open und steigt heuer komplett in die ATP-Tour ein. Andere Ziele hat Andreas Haider-Maurer, jahrelang Österreichs Nummer zwei. Der 29-Jährige trainiert nach seiner Fersen-OP wieder (vorsichtig) jeden zweiten Tag. "Es geht langsam, wird aber immer besser. Der Plan ist, im April mit der Sandplatz-Saison wieder einzusteigen", sagt der Waldviertler.

Dennis Novak verzichtet auf Australien und spielt kleinere Turniere in Ägypten. Auf der anderen Seite hat Österreich in Down Under einen Ein-Frau-Betrieb: Barbara Haas fliegt schon am Christtag mit Trainer Jürgen Waber nach Australien. Ziel der 20-Jährigen? "Eine geglückte Qualifikation und der erste Sieg in einem Grand-Slam-Hauptbewerb."

Auch Tamira Paszek wollte wieder voll angreifen, nachdem sie sich im Herbst einer Nasen-Kiefer-Nebenhöhlen-Mandel-Operation unterziehen musste. "Leider hat es nachwirkend Komplikationen gegeben, deshalb fliege ich nicht nach Australien."

Ein Comeback-Termin steht noch nicht fest.

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