Die Wikinger spielen doch wieder im Stadion der Wiener Austria

Die Wikinger spielen doch wieder im Stadion der Wiener Austria
Die Vikings werden in der Generali Arena Football spielen, danach auf der Hohen Warte – und?

Man kann ein Problem an die große Glocke hängen und ein Drama daraus machen. Oder man versucht, Lösungen zu finden, wird kreativ und macht das Beste aus der Situation. Die Vienna Vikings haben sich für die zweite Option entschieden und so werden die Wikinger in der kommenden Saison der European League of Football (ELF) mangels passender eigener Heimstätte zum Wandervolk. Dabei kommt es zu einem überraschenden Wiedersehen und einem emotionalen Comeback.

Versöhnung

Es ist nicht leicht für einen Football-Verein in Österreich ein Stadion zu finden, selbst wenn es sich um den amtierenden ELF-Champion und somit das beste Team des Kontinents handelt. Der eigene Platz in der Ravelinstraße ist zu klein und somit – noch – ungeeignet für ELF-Spiele. Über einen Ausbau wird verhandelt, für die aktuelle Saison ist das aber kein Thema.

Also entschlossen sich die Vikings, die neue Saison in der Generali Arena, dem Stadion der Wiener Austria, zu eröffnen. Eine überraschende Entscheidung, blickt man ein paar Monate zurück. Im Vorjahr hatten die Vikings im Grunddurchgang ihrer ELF-Premierensaison sämtliche Heimspiele dort ausgetragen. In den Play-offs war man dann aber nur wenige Tage vor dem Halbfinale gegen Barcelona vom Austria-Management vor die Tür gesetzt worden. Wegen des schlechten Rasenzustandes.

„Wir hatten sehr gute Gespräche“, erklärt Vikings-Co-Eigentümer Robin Lumsden, die Wogen seien geglättet. Das erste Heimspiel der Saison in Favoriten steigt am 17. Juni gegen die Prague Lions.

Für die folgenden drei Heimspiele übersiedeln die Vikings jedoch nach Döbling auf die Hohe Warte. Eine emotionale Rückkehr, war man dort doch lange beheimatet. „Wir haben dort unsere erste Eurobowl gespielt. Ich kenne das Stadion sehr gut, es ist sehr laut dort“, freute sich Vikings-Headcoach Chris Calaycay. Wo die Vikings die restlichen zwei Heimspiele und mögliche Play-off-Partien austragen werden, ist noch offen.

Die Verhandlungen dürften sich auch deshalb schwieriger gestalten, weil es sich um August-Termine handelt und die Fußball-Meisterschaft schon wieder läuft. Aber nicht nur. „Wir haben uns von US-Experten aus Stanford beraten lassen“, erklärt Lumsden. Er hat selbst an der Eliteuniversität in Kalifornien studiert, hat gute Kontakte. „Wir sollen nicht zu früh in ein großes Stadion gehen, wenn es nicht voll ist.“

Am „absoluten Ziel“, einem eigenen Stadion wird gearbeitet, absehbar ist es jedoch noch nicht.

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