Die Schweden-Bombe

Dieser Spion hat wirklich Nerven wie aus Eis. „Du kalter Schwede“ möchte man zu Reine Almqvist fast sagen. Denn er hat dem Schneeregen von Dublin getrotzt, hat sich in Wien vom Regensturm peitschen lassen. Und das alles, um am Mittwoch in der sonnigen Heimat vor Journalisten seine selbst gebastelte Schweden-Bombe platzen zu lassen.

Reine „007“ Almqvist hat das ÖFB-Logo auf einen Zettel kopiert und unter der Warnung „Trolig Startelva Österrike“ die „wahrscheinliche Startelf Österreichs“ notiert. Trollig ist dabei, dass aus dem Lindner Heinz ein Hans wurde. Sonst ist die „Trolig Startelva“ auch für österreichische Insider eine wahrscheinliche Startaufstellung. Bis auf den gesperrten Kavlak gleicht sie der aus dem Irland-Spiel. Aber pssst.

Ohne vom großen Lauschangriff gewusst zu haben, macht Österreichs Teamchef Marcel Koller seit Mittwoch auf „top secret“. Er muss es geahnt haben: Wenn schon seine Aufstellung bis nach Schweden durchgesickert ist, möchte Koller seine letzten großen Geheimnisse in Wien schützen. Nicht einmal die ersten 15 Minuten lässt er Journalisten beim Aufwärmen zuschauen.

Kein Blick auf einen Eckball. Kein Foto von einem Kopfball. Für die österreichischen Journalisten und den schwedischen Nachrichtendienst heißt das: „Augen zu. Und durch.“

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