Die rechte Hand von Dominik Thalhammer

Die rechte Hand von Dominik Thalhammer
Die 38-Jährige Maria Wolf aus Hollabrunn ist die neue Kraft im Trainerkreis des ÖFB Frauen-Nationalteams.

Maria Wolf ist vor allem im niederösterreichischen Weinviertel bei Fußball-Fans keine Unbekannte. Ihre aktive Karriere verbrachte die Hollabrunnerin vorrangig im österreichischen Unterhaus. Ihre Stationen waren unter anderem der ATSV Hollabrunn, DSG Wien-United und Großweikersdorf.

Nebenbei arbeitete die heute 38-Jährige aber auch an ihrer Karriere als Trainerin. Für Aufsehen sorgte Wolf mit ihrem Engagement als Herren-Kampfmannschaftstrainerin des UFC Obritz im Jahr 2014. Nach einer kurzen Pause übernahm sie das Amt ein weiteres Mal 2018.

Die rechte Hand von Dominik Thalhammer

Wolf (l.) beobachtet das Aufwärmprogramm von Sarah Puntigam und ihren Teamkolleginnen

Als erste Frau in Österreich trainierte sie ein Herrenteam. Und nun ist Wolf, die mittlerweile im Besitz der UEFA-Trainer-A-Lizenz ist, neue Assistenztrainerin von Dominik Thalhammer beim ÖFB-Frauen-Nationalteam. Der KURIER besuchte Wolf zum Interview im Rahmen des EM-Qualifikationsspiels gegen Nordmazedonien in der Südstadt.

KURIER: Ein 3:0-Sieg zum Auftakt der EM-Qualifikation ist geglückt. Wie ist das Gefühl jetzt so kurz nach Schlusspfiff?

Maria Wolf: Ja, es ist einfach unglaublich (lacht). Wir haben uns auf das Spiel wirklich gefreut, nachdem im Lehrgang zuvor extrem hart gearbeitet wurde. Das Betreuerteam und die Spielerinnen waren schon total heiß auf das Spiel. Man hat gesehen, dass das Team enorme Fortschritte gemacht hat. Wir wollen offensiven und attraktiven Fußball spielen. Natürlich sind es drei Punkte, aber wir wissen, dass wir viel mehr können, aber das braucht Zeit. Es sind Kleinigkeiten, die unser Spiel besser machen können.

Die rechte Hand von Dominik Thalhammer

Ein Teil des Trainerteams bei den ÖFB Frauen: Dominik Strebinger, Maria Wolf, Martin Klug, Irene Fuhrmann und Teamchef Dominik Thalhammer (v. li.).

Wie genau sehen Ihre Aufgaben im Trainerteam aus?

Zunächst musste ich einmal das Team kennenlernen. In Zukunft werde ich das Bindeglied zwischen dem Videoanalysten Wolfgang Fiala und Dominik Thalhammer sein. Wolfgang steht weiter oben und kann das Spielfeld besser überblicken. Wenn ihm etwas auffällt, funkt er das an mich und ich gebe die Info an Dominik weiter.

Das bedeutet, dass Sie sehr wohl auch Einfluss auf das Training nehmen?

Genau. Wir arbeiten auch im Training sehr akribisch mit Videoanalyse. Nach jedem Training sitzen wir dann bis spät in die Nacht zusammen und werten diese Videos aus. Und gemeinsam erarbeiten wir dann eine taktische Vorgabe für das nächste Training beziehungsweise auch für das Match. Und wenn mir dann beim Training oder im Video etwas auffällt, dann wird das natürlich gemeinsam besprochen.

Die rechte Hand von Dominik Thalhammer

Wolf (l.) und Fuhrmann (m.) sorgten beim EM-Quali-Spiel gemeinsam für die richtige Kommunikation zwischen Videoanalyse und Cheftrainer Thalhammer.

Was machen Sie dann zwischen den einzelnen Länderspielen und Trainingslagern?

Ich bin ja auch Lehrerin, also hab ich dazwischen Schule. Dann mache ich noch die Ausbildung zur Athletiktrainerin fertig und ansonsten werde ich mich natürlich mit den Prinzipien des Teams auseinandersetzen, Videos studieren und mich auf den nächsten Lehrgang vorbereiten.

Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie jetzt im Trainerteam der ÖFB-Frauen-Nationalmannschaft sind?

Ich habe den UEFA-A-Lizenz-Trainerkurs gemacht. Und Dominik Thalhammer ist ja auch Chef der Trainerausbildung beim ÖFB. Ich war die erste Woche im Kurs und dann hat mir Dominik geschrieben und mir gesagt, dass er eine Assistenztrainerin sucht und ob ich mir vorstellen könnte, das in Zukunft zu machen.

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Wolf (l.) ist auch beim Aufwärmprogramm am Feld mit dabei

Und was haben Sie sich in dem Moment gedacht?

Dass sich jemand einen Spaß mit mir erlaubt (lacht). Ich habe schon gezögert, bis ich geantwortet habe. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass mich wirklich der Teamchef kontaktiert. Aber natürlich konnte ich mir die Aufgabe vorstellen und ich habe auch schlussendlich zugesagt.

Und wie wurden Sie im Trainerteam aufgenommen?

Sie haben mich sehr gut aufgenommen und ich fühle mich auch sehr wohl. Das sind alle hochprofessionelle Leute, die sich aufopfern für das Team und alles dafür geben. Auch die Spielerinnen sind total fokussiert und nehmen das Team und die Aufgabe wirklich extrem ernst.

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Nach dem 3:0-Sieg gegen Nordmazedonien: Maria Wolf feiert mit den Teamspielerinnen.

Könnten Sie sich vorstellen, immer in dem Bereich zu arbeiten oder wären Sie gern einmal Cheftrainerin?

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ich freue mich über die Chance und werde einfach alles aufsaugen, was ich da lernen kann. Es sind hier so viele Profis am Werk und da will ich mich jetzt mal einarbeiten und für das Team alles geben.

Maria Wolf ist 38 Jahre alt und wohnt in Hollabrunn im Weinviertel. Die Sportlehrerin am Gymnasium in Hollabrunn war als Spielerin in Hollabrunn und Großweikersdorf aktiv. Ihre erste Trainerstation war die Herrenmannschaft des UFC Obritz. Ihren Heimatverein hat sie insgesamt zweimal trainiert. Wolf ist im Besitz der UEFA-A-Trainerlizenz und arbeitet auch gerade an ihrer Ausbildung zur Athletiktrainerin. Seit Ende August ist sie Teil des Trainerteams von Damen-Teamchef Dominik Thalhammer.

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