Der Poker-Weltmeister muss teilen

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Poker-Weltmeister Pius Heinz ist zurück in Wien und spricht über den neuen Ruhm, Poker-Päpste und seine neue Uhr.

Ich bin jetzt irgendwie eine Person öffentlichen Interesses", sagt Pius Heinz. Seit der Wahl-Wiener vor einem Monat die Poker-Weltmeisterschaft in Las Vegas gewonnen und sich 6,3 Millionen Euro Preisgeld erspielt hat, lebt er seinen Traum, wie er sagt. "Früher habe ich vor dem Schlafen TV-Total geschaut, jetzt sitze ich bei Stefan Raab auf der Couch."

Nun ist er erstmals seit dem großen Sieg wieder in Wien, das Preisgeld aus den USA hat er aber noch nicht in Händen: "Die Überweisung dauert etwas, das ist noch unterwegs." Ein kleines Souvenir hat er mit: "Am Tag danach habe ich die zwei Kartenspiele vom Finaltisch als Geschenk bekommen."

Ob seine Siegerkarten (Pik-Ass und Treff-König) gerahmt und an die Wand gehängt werden? "Mal schauen, vielleicht mache ich das noch", lacht er.

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Pius Heinz
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Unklar ist, wie viel Heinz von den 6,3 Millionen tatsächlich für sich hat. Die offizielle Variante lautet, dass er sich das Geld erspart hat und seinen Traum in Las Vegas erfüllt hat. Die russische Pokergröße Max Katz erzählt hingegen eine andere Geschichte, die von Insidern für plausibler gehalten wird.

Pius Heinz hat sich staken lassen, wie es im Fachjargon heißt. Das bedeutet, dass ein anderer – eben Max Katz – einen Teil des Eintrittsgeldes für die Weltmeisterschaft (10.000 Dollar) bezahlt hat und diesen Anteil am Gewinn dafür bekommt.

Gerüchte sprechen davon, dass Heinz die Hälfte abgeben muss. Katz spricht nur von einem "beträchtlichen Anteil". Heinz sagt dazu nur: "Das ist meine Privatsache."

Prominenz

Die Prominenz kann ihm hingegen niemand nehmen: Auf der Straße wird der gebürtige Kölner, der in einer Poker-Wohngemeinschaft nahe der Kennedybrücke wohnt, jetzt öfter erkannt. "Die Leute sagen:  He, du bist doch der Pokertyp, dürfen wir ein Foto machen?"

Durch Pius Heinz wurde Poker in der öffentlichen Wahrnehmung von einem Wild-West-Spiel im Unterweltmilieu zu einem ernsten Thema, das sich plötzlich im Feuilleton der deutschen Zeit oder dem Spiegel wiederfindet. 150 Prozent mehr Anmeldungen im deutschsprachigen Raum verzeichnet sein Sponsor. Alles dank "Poker-Papst Pius", wie ihn die Bild geadelt hat.

Dieser Spitznamen sieht der Wirtschaftspsychologiestudent mit gemischten Gefühlen: "Aber ich kann damit leben. Medien haben eben gerne einen peppigen Aufmacher. Ich will eher ein Botschafter für meinen Sport sein."

Bis heute hat sich Heinz nichts gekauft, nicht einmal die schöne Uhr, die er als ersten Wunsch nach dem Titelgewinn angegeben hat. "Vielleicht geht sich das beim Weihnachtsshopping aus", meint er.

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