Der Lokalmatador wird ausgebremst

Schmerzlich: Klaus Kröll verlor die interne Qualifikation für den Super-G bei seiner Heim-WM.
Klaus Kröll hat in der Super-G-Qualifikation das Nachsehen – Streitberger und Baumann sind dabei.

Eigentlich hatte Klaus Kröll damit rechnen können. Der siebente Platz in Gröden war sein bestes Saisonergebnis im Super-G gewesen. Bei der WM-Generalprobe in Kitzbühel am vergangenen Wochenende war der 32-jährige Steirer nur 16. geworden.

Und dennoch hatte der Lokalmatador aus Öblarn, der sich im Vorjahr auf der Planai den Abfahrtsweltcup sicherte, auch auf einen WM-Start im Super-G gehofft. „Schließlich bin ich Rennfahrer und das ist eine Heim-WM“, sagte Kröll am Freitagvormittag enttäuscht. Bei der teaminternen Qualifikation auf der Turracher Höhe hatten sich Georg Streitberger und Romed Baumann durchgesetzt. Der Kärntner Matthias Mayer und der Salzburger Hannes Reichelt standen bereits als Fixstarter für den ersten Herren-Bewerb am Mittwoch (11 Uhr) fest.

„Es ist blöd gelaufen. Aber nach den Saisonleistungen habe ich gewusst, dass es schwierig wird“, sagte der erste Ersatzfahrer Klaus Kröll, der die Qualifikationsentscheidung zähneknirschend hinnehmen musste. Die Zeiten aus drei Läufen wurden addiert, und weil der Lokalmatador im letzten Lauf patzte, war seine WM-Chance vertan. Davon profitierte vor allem Romed Baumann, der in dieser Saison nur ein Top-15-Ergebnis vorweisen konnte (siehe unten).

Klare Regeln

Trotz Krölls besseren Saisonergebnissen verteidigte Cheftrainer Mathias Berthold die Qualifikation. Das Prozedere sei klar festgelegt gewesen, eben weil die Leistungen und Formkurven der sechs Anwärter für die restlichen zwei Startplätze zu ähnlich gewesen seien.

Eine klare Sache war am Freitag die Nominierung von Georg Streitberger, der in allen drei Zeitläufen der Schnellste war: „Das ist ein wunderschöner Tag für mich“, sagte der Salzburger, der sich auf seinen ersten WM-Einsatz freut: „Jetzt rechne ich mir im Super-G schon einiges aus.“

Der Lokalmatador wird ausgebremst
APA11250538-2 - 01022013 - TURRACHER HÖHE - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Romed Baumann (AUT) am Freitag, 1. Februar 2013, während der internen Qualifikation auf der Turracher Höhe für den WM-Super-G der Herren in Schladming. APA-FOTO: EXPA/ OSKAR HOEHER
Realistisch beurteilt Herren-Chef Berthold die Chancen seines Super-G-Quartetts: „Wir zählen sicher nicht zu den Favoriten, das sind Svindal und die Italiener.“ Immerhin triumphierte der schnelle Norweger Aksel Lund Svindal in drei der vier Saisonrennen.

Österreichs größte Hoffnung in Slalom und Riesentorlauf bewegte sich derweil auf ungewohntem Terrain: Marcel Hirscher, der beim Weltcup-Finale 2012 auf der Planai als Super-G-Dritter überrascht hatte, schnallte auf der Turracher Höhe die Speed-Skier an („Es hat Spaß gemacht“). Ein Start in der Superkombination bleibt aber weiterhin offen.

Die Super-G-Ergebnisse der Qualifikanten im heurigen Weltcup-Winter.

Im WM-Team

Matthias Mayer* 6–7–6–2
Hannes Reichelt* 22–3–11–14
Georg Streitberger 16–14–17–11
Romed Baumann 23–28–49–12

In der Quali gescheitert

Klaus Kröll** 15–23–7–16
Joachim Puchner 3–21–9–21
Max Franz 8–out –***–out
Florian Scheiber 36–12–36–23

* waren WM-Fixstarter

** erster Ersatzfahrer

*** nicht gestartet

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