Einer 19-Jährigen fliegen bei den US Open die Herzen zu

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Die Lokalmatadorin schwärmt für Novak Djokovic und spielte sich in eine Favoritenrolle in New York.

Coco Gauff ist einer der absoluten Lieblinge bei den US Open. Und sie ist die Hoffnung der Fans auf einen Heimsieg beim Grand-Slam-Turnier in Flushing Meadows. Mit einer fulminanten Leistung fegte die 19-Jährige im Viertelfinale über Jelena Ostapenko hinweg. In nur 67 Minuten war die Lettin mit 6:0, 6:2 abgefertigt, und diese hatte zuvor immerhin die Nummer 1 der Welt, Iga Swiatek, eliminiert.

Erstmals bei ihrem Heimturnier steht Gauff in der Runde der besten vier. In der Nacht auf Freitag trifft sie nun auf die Tschechin Karolina Muchova. „Das fühlt sich jetzt natürlich großartig an, aber vor mir liegt noch ein langer Weg“, sagte Gauff direkt nach dem Spiel noch auf dem Platz des Arthur Ashe Stadiums. Danach schnappte sie sich das Mikro und kündigte mit einem Freudenschrei das nachfolgende Spiel an: „Er ist die Nummer 1 der Welt, er hat 23 Grand Slams gewonnen. Hier kommt Novak Djokoviiiiic!“

Einzigartig

Schon zuvor hatte Gauff vom Serben geschwärmt. „Novak ist ein Spieler, den es nur einmal in einer Generation gibt“, sagte sie über den erfolgreichsten Tennisspieler. „Ich habe Novak immer gegen Roger und Rafa gesehen, das ist höchstes Tennis.“ Roger Federer (42) ist in verdienter Sportpension, der verletzte Rafael Nadal (37) kämpft um ein wohl letztes Comeback. Somit ist Djokovic der einzig Verbliebene der Großen drei und damit auch die Hauptattraktion im Herren-Feld.

Mit 6:1, 6:4, 6:4 beendete der 36-Jährige in der schwülen Mittagshitze die Hoffnungen des Amerikaners Taylor Fritz und trifft direkt auf den nächsten Favoriten der Heim-Fans – den 16 Jahre jüngeren Ben Shelton. Mit seiner 47. Halbfinalteilnahme bei einem Grand Slam holte sich Djokovic auch diesen Rekord und liegt nun vor Roger Federer.

US Open Tennis - Day 9

Der Monolog des Novak D.

Natürlich jubelte Djokovic über die Bestmarke, doch dann überkamen den 36-Jährigen sentimentale Gefühle, und er startete einen eloquenten Monolog. „Dieser Sport hat mir so viel gegeben in meinem Leben. Ich komme aus Serbien, einem in den 1990er-Jahren vom Krieg zerrissenen Land. Ich musste mich mit meiner Familie vielen Widrigkeiten stellen, um überhaupt nur reisen und international Sport betreiben zu können“, sagte er auf dem Platz und deutete auf seine Eltern auf der Tribüne: „Ohne ihre Liebe und ihre unglaublichen Opfer wäre ich nicht hier. Ich blühe durch diese Energie auf.“ Dabei jubelte ihm das Publikum zu.

Im Halbfinale kann es anders werden, er trifft erneut auf einen Lokalmatador, der obendrein die Herzen der Fans eroberte. Ben Shelton kämpft um den ersten Finaleinzug eines US-Mannes seit Andy Roddick 2006.

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