Delle Karth/Resch knapp an Bronze vorbei

Delle Karth/Resch knapp an Bronze vorbei
Die beiden 49er-Segler gewinnen zwar das Medal Race, verpassen Bronze aber um vier Punkte.

Mehr konnten sie nicht mehr tun: Nico Delle Karth und Niko Resch gewannen das Medal Race der spektakulärsten Bootsklasse überlegen, lagen bis zur vorletzten Tonne in der Gesamtwertung auf Platz drei, doch dann passierte es. Die Dänen Norregaard und Lang mussten alles riskieren, nahmen den anderen Kurs als der Rest der Flotte und holten Platz für Platz auf. Am Ende kamen sie hinter den Österreichern und den Neuseeländern über die Ziellinie und sicherten sich somit den dritten Rang.

Delle Karth, 28, und Resch, 27, wurden vierte – unbelohntes Blech, obwohl sie alles gegeben hatten.

Aber der Reihe nach: Die Österreicher waren nach 15 zehrenden Wettfahrten, drehenden Winden, unterschiedlichen Wetterverhältnissen als Siebente ins Medal Race gekommen. Eigentlich war die Chance, Bronze zu machen, nur mehr rein theoretisch. Gold war bereits an Nathan Outteridge und Iain Jensen aus Australien, Silber an Peter Burling und Blair Tuke aus Neuseeland vergeben.

Um Bronze hatten der Tiroler Skipper und sein Kärntner Vorschoter gleich vier Rivalen. Die Konsequenz: Volles Risiko; ein Fehlstart lag in der Luft.

Kraft für Rio 2016

Doch die beiden erwischten den Start optimal, kamen mit enormem Tempo aus der zweiten Reihe und fuhren einen beachtlichen Vorsprung heraus. Der Leichtwind, den sie besonders mögen, weil Delle-Karth bei Starkwind nach einer schweren Knieverletzung manchmal noch der nötige Hebel fehlt, kam ihnen ein wenig entgegen.

Der Rest der Mannschaft, Andi Geritzer, Florian Reichstädter, fieberte vor den Bildschirmen mit, Matthias Schmid war Co-Kommentator beim ORF.

Plötzlich fiel der Däne auf Platz sieben zurück, der Kampf um Bronze schien zugunsten der Österreicher entschieden. Doch genau dieses Manöver brachte den Dänen die Medaille. Denn auf der linken Seite des Kurses frischte der Wind auf, während die Flotte rechts dahin dümpelte. So überholten sie schließlich die Italiener, Engländer und Australier.

"Sie haben alles gegeben und noch viel mehr", urteilte Florian Reichstädter, der am Donnerstag mit Matthias Schmid im Medal Race der 470er antritt, allerdings keine Medaillenchancen mehr hat.

Ein seltsames Gefühl für das Duo: Du gewinnst überlegen, doch an der Mole sind nur australische, neuseeländische und dänische Flaggen zu sehen. Die bengalischen Feuer sind zwar rot, weiß und rot, gelten aber anderen. Mit hängenden Köpfen schlichen sie daran vorbei, doch fest steht: Sie haben sich nichts vorzuwerfen. Nach Platz 10 in Athen, Platz 8 in Peking jetzt Platz 4. Dieses Zahlenspiel gibt Kraft für Rio 2016.

Endstand

1. Nathan Outteridge/Iain Jensen (AUS) 56 Punkte
2. Peter Burling/Blair Tuke (NZL) 80 Punkte
3. Allan Norregaard/Peter Lang (DEN) 114 Punkte
4. Nico Delle Karth/Niko Resch (AUT) 118 Punkte
5. Stevie Morrison/Ben Rhodes (GBR) 124 Punkte
6. Emmanuel Dyen/Stephane Christidis (FRA) 127 Punkte

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