Dank Bresnik: Thiem als "Haus, das einem Tsunami standhält"

Dank Bresnik: Thiem als "Haus, das einem Tsunami standhält"
Aushilfscoach Wolfgang Thiem über die Entwicklung von Sohn Dominic, die Südstadt und Günter Bresnik.

Vorhang auf in Barcelona: Nach seinem 7:5-6:1-Sieg über den Spanier Jaume Munar trifft Dominic Thiem heute im Viertelfinale auf Guido Pella (ARG/4. Spiel nach 12.30, live Sky und ServusTV). "Hauptcoach" ist ausnahmsweise nicht Nicolas Massu, sondern Thiems Vater Wolfgang. Der 46-Jährige fand Zeit für den KURIER.

KURIER: Wann waren Sie das bislang letzte Mal als verantwortlicher Trainer mit ihrem Sohn mit?

Wolfgang Thiem: Das war in Gstaad 2015.

Da hat Dominic das Turnier gewonnen. Wie beurteilen Sie dieses Mal die Chancen?

Na, umsonst fahre ich nicht mit (lacht). Gegen Schwartzman hat er gut gespielt, aber freilich gibt es noch Dinge zu verbessern, dann kann es weit gehen.

Diese Saison ist bis auf den Turniersieg in Indian Wells eher durchwachsen. Was erwarten Sie in Barcelona?

Die Konstanz hat Dominic auch in den vergangenen zwei, drei Jahren schon gefehlt. Dazu muss man sagen, dass er gegen Spieler verloren hat, die großartig in Form waren und im jeweiligen Turnier auch weit gekommen sind.

Ist Massu der richtige Mann für Ihren Sohn?

Man kann das mit einem Haus vergleichen. Dominic ist dank der Ausbildung von Günter Bresnik ein fertiges Gebäude, das auch einem Tsunami standhält. Jetzt gilt es, für eine schöne Einrichtung zu sorgen. Dafür ist Massu zuständig, für die kleinen Verbesserungen.

Nächste Woche kommt der Chilene mit in die Südstadt zum Training. Da kommt es auch zum Wiedersehen ihres Sohnes mit Günter Bresnik. Gab es nach der Trennung schon eine Aussprache? Bleibt er Manager?

Die Aussprache muss und wird es geben. Ich werde mich nicht einmischen, Dominic ist 25, ein erwachsener Mann, es ist seine Sache. Manager wird er bleiben.

Und Ihr Partner in der Akademie in der Südstadt. Gibt es da Probleme zwischen Ihnen?

Nein, es läuft alles perfekt. Von acht Staatsmeistertiteln gingen fünf an uns, wir haben einen tollen Trainerstab, es wird professionell gearbeitet. Besser denn je.

Dennoch wollten Ländervertreter im Verband eine Dezentralisierung ...

Unsinn, die Zentralisierung ist unumgänglich, davon profitieren alle im österreichischen Tennis. Die Spieler sollten in den Landeszentren ausgebildet werden und dann alle in die Südstadt kommen, wo sie nicht nur Trainingspartner haben, sondern von den besten Trainern im Land ausgebildet werden.

Entspricht die Südstadt generell noch den Anforderungen?

Ein Ausbau ist notwendig. Dazu gehören mehr Plätze und ein Stadion, in dem man Daviscup oder Challenger veranstalten kann. Auch der Tennisverband sollte seinen Sitz dorthin verlegen.

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