Cordoba-Held im Alter von 73 Jahren verstorben

Edi Krieger (re.) mit Trainer Ernst Happel bei Brügge
Der Wiener Edi Krieger war Mitglied jener Mannschaft, die bei der WM 1978 Deutschland 3:2 geschlagen hat.

Am Montag war Eduard "Edi" Krieger ins Krankenhaus eingeliefert worden, wenige Tage später ist er in dieser Woche im Alter von 73 Jahren nach langer Krankheit verstorben.

Krieger ist nach Bruno Pezzey, der zu Silvester 1994 einem Herzinfarkt erlag, der zweite Spieler der legendären Cordoba-Mannschaft, der verstorben ist.

Zu Happel nach Brügge

Krieger, geboren am 16. Dezember 1946 in Wien, lernte ursprünglich Maler und Anstreicher. Seine Karriere begann er bei Simmering, 1968 wechselte er zur Austria. 1975 ging der Mittelfeldspieler zu Brügge, wo er unter Trainer Ernst Happel zwei Mal in einem Europacup-Finale stand. Beide Male scheiterte man an Liverpool. 1976 im UEFA-Pokal in zwei Spielen, 1978 im Meistercup-Finale im alten Wembley Stadion mit 0:1. Beim LASK ließ er seine Karriere von 1979 bis 1982 ausklingen.

Bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien war Krieger im ersten Spiel gegen Spanien (2:1) noch gesperrt, kam danach regelmäßig zum Einsatz. Beim legendären 3:2-Sieg gegen Deutschland in Cordoba spielte der Defensivspieler 90 Minuten durch. Insgesamt absolvierte Krieger 25 Länderspiele, Tor gelang ihm dabei keines.

Obwohl Krieger ohne Trainerlizenz die Wiener Unterhaus-Teams Ajax, Victoria und Kaiserebersdorf coachte, hatte er nie Interesse an einer ernsthaften Trainer-Karriere. "Mich hat das nie interessiert, ich wollte immer schon ein eigenes Kaffeehaus haben“, sagte Krieger einmal. Als Gastronom hatte er aber weniger Glück und Geschick als als Fußballer.

Das Kaffeehaus musste zusperren, seine finanziellen Probleme bekam er auch als Obst- und Gemüsehändler am Viktor-Adler-Markt nicht in den Griff. Seine letzten Jahre verbrachte Krieger einsam in Wien.

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