Teurer Abschied: Rapid hat das Kapitel Müller beendet

Ausbezahlt: Rapid beendete das Kapitel Andreas Müller
Der beurlaubte Sportdirektor wurde ausbezahlt und bricht sein Schweigen. Wer kassiert noch?

Drei Jahre und drei Monate nach seiner Verpflichtung ist das Kapitel Andreas Müller bei Rapid endgültig beendet: Der seit November 2016 beurlaubte Sportdirektor wurde ausbezahlt.

"Das war beidseitig: Es hätte für mich eine Möglichkeit gegeben, vorzeitig zu gehen. Und es hat für Rapid eine gegeben, mein Engagement so zu beenden", erklärt Müller im KURIER-Gespräch. Konkret wurde der Vertrag durch die Zahlung einer fixierten Summe beendet. Passend zur ursprünglichen Laufzeit bis Sommer 2019 musste Rapid nun einen üppigen Betrag im sechsstelligen Bereich überweisen.

"Damit ist alles erledigt. Ich wasche jetzt sicher keine Schmutzwäsche. Ich durfte bei Rapid eine sehr schöne Zeit erleben", sagt Müller.

Fehler gemacht

Zu seiner Bilanz meint der 54-Jährige: "Ich habe sicher Fehler gemacht. Das streite ich gar nicht ab. Aber die Fehler wurden auf allen Seiten im Verein gemacht. Insgesamt kann ich mir allein also nicht viel vorwerfen."

Die Beurlaubung vor vier Monaten habe ihn überrascht, wie er heute noch bestätigt: "Insgesamt behalte ich Rapid in positiver Erinnerung, aber so ein abruptes Ende habe ich noch nie erlebt. Die Kritik des Vereins an meinen scharfen Worten im KURIER-Interview nach dem 2:4 in Ried fand ich überzogen. Ich hätte mir mehr Geduld mit Mike Büskens und mir erwartet", sagt Müller. Nachsatz: "So wie es Rapid jetzt bei Canadi macht."

Hickersberger begehrt

Die Liste der Gehaltsempfänger ohne aktive Tätigkeit für Rapid wird damit um den größten Posten verkürzt. Noch bis Saisonende kassiert Mike Büskens. Die automatische Vertragsverlängerung um ein Jahr für den Ex-Trainer durch eine Europacup-Qualifikation über die Liga ist durch den Absturz unter Damir Canadi hinfällig.

Nach der Kündigung ihres Angestelltenverhältnisses haben die Ex-Assistenten Raimund Hedl und Carsten Jancker im März ihr letztes Gehalt bezogen. Bis Saisonende läuft noch der Vertrag von Thomas Hickersberger. Während Tormann-Trainer Hedl überlegt, sich künftig auf sein langjähriges zweites Standbein (Immobilien-Entwicklung) zu fokussieren, kann sich Hickersberger der Anfragen kaum erwehren.

Im Gespräch war der Taktik-Experte als Altach-Cheftrainer nach Canadi, Fallmann-Co in St. Pölten, Barisic-Co bei Karabükspor und zuletzt in Ried: Oliver Lederer, der ursprüngliche Wunschkandidat des Letzten, wollte Hickersberger als Assistent mitnehmen.

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