Sturm will bei Nachzügler St.Pölten den vierten Sieg in Folge

FUSSBALL TIPICO BUNDESLIGA: SK RAPID WIEN - SK STURM GRAZ
Die Grazer wollen Platz zwei absichern, während sich die Niederösterreicher bereits auf die Relegation vorbereiten.

Sturm Graz startet als einzig verbliebener Herausforderer von Red Bull Salzburg ins letzte Meisterschaftsviertel der Fußball-Bundesliga. Nach einem durchwachsenen Frühjahresstart ist aus dem Winterkönig mittlerweile ein abgesicherter Zweiter geworden. Acht Zähler fehlen in der Tabelle auf den voran liegenden Titelverteidiger, elf hat Sturm Vorsprung auf den Dritten Rapid.

Am Karsamstag (18.30 Uhr) gastiert Sturm bei Schlusslicht St. Pölten und gilt dabei ebenso als Favorit wie Salzburg, das zu Hause den Vorletzten WAC empfängt. Heiko Vogel wollte in der Länderspielpause die Spannung aufrecht halten und warnte vor dem Gegner. "Die St. Pöltner sind in einer unangenehmen Situation. Sie stehen unter Druck, haben ihre schlechte Serie im Kopf. Aber es heißt auch, dass angeschlagene Boxer am gefährlichsten sind", sagte Sturms Chefcoach.

Während sich Sturm unter Vogel wieder gefangen hat und aktuell bei drei Ligasiegen in Folge hält, taumeln die Niederösterreicher von einer Niederlage in die nächste. Nur ein Sieg (1:0 beim WAC) in den jüngsten zehn Runden bei neun Niederlagen steht für den SKN zu Buche. Nach dem 1:2 gegen die Admira stand Trainer Oliver Lederer vor dem Aus, die Vereinsspitze sprach ihm dann doch das Vertrauen aus.

Hoffen auf die Relegation

Weniger als zehn Zähler wie der aktuelle Nachzügler St. Pölten hatte in den 22 Saisonen seit 1995 zu diesem Zeitpunkt nur Vorwärts Steyr vorzuweisen. Die Oberösterreicher schafften 1998/99 nur neun Punkte, 1995/96 sogar nur drei. St. Pölten bleibt immerhin noch die Chance, in der Relegation gegen den Dritten der Ersten Liga den Klassenerhalt zu schaffen.

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Sturm steuert auf den Vizemeistertitel zu und hat auch noch das Halbfinale im ÖFB-Cup gegen Rapid im Visier. Für die Heimpartie am 18. April wurden bereits 12.000 Karten abgesetzt, Ziel ist ein ausverkauftes Stadion. Nach St. Pölten warten auf die Grazer bis dahin noch Heimspiele gegen die Austria und Mattersburg. Trainer Vogel will vor allen eines sehen: mehr Effizienz. "Ziel ist es, die Effizienz zu erhöhen und zu lernen, in einem Spiel nach einer Führung den Sack zuzumachen", betonte der Deutsche.

So sei beim jüngsten Erfolg gegen Altach (1:0) die Ästhetik vorangestanden. "Das ist eine noble Haltung der Mannschaft, für mich aber nicht das Beruhigendste", scherzte Vogel. Das 0:2 im Test gegen Regionalligist Lafnitz sah er als Warnung. Nicht dabei waren die ÖFB-Teamspieler Jörg Siebenhandl, Peter Zulj und Stefan Hierländer. Gegen St. Pölten sei der Druck nicht größer als sonst, betonte Vogel: "Wir haben in jedem Spiel den Druck, gewinnen zu wollen."

"Wollen Spielverderber für Sturm sein"

Beim Schlusslicht ist man angesichts von zehn Punkten Rückstand auf den WAC auf Relegation eingestellt. "Den Weg dorthin wollen war aber so erfolgreich wie möglich gestalten", merkte Trainer Lederer an. Er erwartet ein schweres Heimspiel. "In unserer Situation ist jede Aufgabe schwierig, doch bei Sturm kommt dazu, dass sie unter Heiko Vogel sehr variabel sind. Er hatte die große Ehre, in seiner Bayern-Zeit von Pep Guardiola zu lernen, diesen Einfluss sieht man auch. Wir wollen aber trotzdem der Spielverderber für Sturm sein."

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Lederer muss auf den erkrankten Mittelfeldspieler Dominik Hofbauer verzichten. Der SKN-Betreuer nutzte die Länderspielpause nicht nur für einen körperlichen Schwerpunkt im Training, sondern auch "um wieder die Sinne zu schärfen für die letzten Wochen, um das Ruder noch herumzureißen. Das ist eine Herausforderung, die nicht größer sein könnte als die Sportliche. Doch an dieser kann jeder wachsen und lernen."

Gefragt ist vor allem Sportpsychologe Andreas Marlovits. Für Lederer ein wichtiger Mann: "Er ist mit seiner Erfahrung eine große Unterstützung, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Du kannst vieles tun im Leben, aber nicht ändern, was gestern passiert ist. Uns bleibt nur, es im Heute und Morgen besser zu machen. Deshalb versuche ich, die Spieler aufzurichten, weil ich weiß, dass sie viel besser sind, als sie dastehen. Doch die individuellen Fehler machen es schwer."

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