Schuld und Sühne in Hütteldorf
Es wäre zu billig, die kuriose Heimpleite gegen Altach auf Schiedsrichter Schüttengruber zu schieben. Umstritten waren die beiden Ausschlüsse (vor allem jener von Petsos) mit den folgenden Elfmeter-Toren von Aigner, aber durchaus vom Regelwerk gedeckt. Deswegen hatte Trainer Djuricin Recht, als er nach dem TV-Studium klagte: "Wir sind selbst schuld."
Kapitän Schwab, der nach dem Schlusspfiff nur schwer zu beruhigen war, hatte vor dem 1:2 gemeint: "Gruppentaktische Fehler machen wir kaum noch, aber noch zu viele individuelle." Das wiederholte sich nach dem 2:3 gegen Salzburg auch gegen die lange Zeit hoffnungslos unterlegen wirkenden Altacher.
Baustellen überall
Bolingoli, offensiv eine Waffe, spielte bis zur Rapid-Viertelstunde stark. Aber defensiv steht der 22-Jährige öfters falsch. Gegen Altach wurde es beide Male mit der schlimmst möglichen Konsequenz bestraft: jeweils Rot und dazu ein Gegentor.
Plötzlich wirkt auch der über Monate starke Rückhalt Strebinger unsicher.
Im Zentrum war offensichtlich, wie sehr Ljubicic abgeht, weil Petsos derzeit behäbig wirkt – auf den Beinen und im Kopf.
Und vorne vergab alleine Kvilitaia vier Top-Chancen. Djuricin hatte oft gemeint: "Wenn Kvili fit ist und Selbstvertrauen hat, schießt er sicher zehn bis fünfzehn Tore." Doch jetzt ist seine Geduld aufgebraucht: "Ich kann nicht ewig zuschauen."
Nur im Soll
Nach zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage gab es in vier Tagen zwei Heimniederlagen. Die mühsam aufgebaute Euphorie ist Geschichte. "Wir sind nur im Soll, nicht mehr. Schade, weil viel mehr möglich wäre", sagt Djuricin.
Bereits morgen (16 Uhr) wartet Auswärts-Angstgegner WAC. Um zumindest den dritten Platz bis zur Winterpause abzusichern, darf aus der aktuellen Delle kein Loch werden. In Wolfsberg gab es in elf Pflichtspielen aber nur einen Sieg.
Die Rückkehr von Schobesberger und Ljubicic wäre dringend, es wird aber knapp. Der bei Rapid noch unbesiegte Veton Berisha fehlt sicher noch.
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