Salzburg scheitert in CL-Quali an Rijeka
Red Bull Salzburg ist es auch im zehnten Versuch seit dem Einstieg des Getränkekonzerns nicht gelungen, die Champions League zu erreichen. Insgesamt hat der Klub nun schon zwölf Mal in Folge die CL-Gruppenphase verfehlt. Mit Pech und nach einer krassen Schiedsrichter-Fehlentscheidung erreichte der österreichische Serienmeister am Mittwoch im Rückspiel der 3. Qualifikationsrunde bei HNK Rijeka nur ein 0:0, nachdem das Hinspiel 1:1 geendet hatte. Salzburg muss nun im Play-off der Europa League weiterspielen.
Ähnlich wie im Hinspiel vor einer Woche legte die Mannschaft von Trainer Marco Rose auch im Stadion Rujevica einen schwachen Start hin, wobei Rijeka damit aber nichts anzufangen vermochte. Salzburg kam mit Fortdauer der Partie besser ins Spiel, spielte sich sogar ein leichtes Chancenplus heraus und hatte Pech: Zweimal landete der Ball aus kurzer Distanz im Tor, beide Male entschied der türkische Referee Hüseyin Göcek auf Abseits - beim zweiten Mal in der 54. Minute lag er falsch.
Die ersten 30 Minuten wurden klar von den Gastgebern bestimmt. Während sich die Salzburger fehleranfällig präsentierten, zu viele Unsicherheiten und zu wenig Bewegung zeigten, entfaltete Rijeka nach vorne viel Druck. Das Manko aus Sicht der heimstarken Kroaten waren die vergleichsweise wenigen Chancen, die sich ihnen vor 8.085 Zuschauern boten. Nach vier Minuten parierte Kapitän Alexander Walke einen Schuss von Zoran Kvrzic ins kurze Eck, nachher kam nichts Zwingendes.
Bei Salzburg, das ohne den vor dem Wechsel zu Hertha BSC stehenden Valentino Lazaro angereist war, sorgten Schüsse von Reinhold Yabo, Takumi Minamino und Valon Berisha ansatzweise für Gefahr. In der 34. Minute flog ein Abstauber von Munas Dabbur zwar ins Netz, allerdings war der Israeli im Abseits gestanden, was der Schiedsrichter-Assistent richtig erkannte.
An die 400 Salzburg-Fans hatten den Trip von Österreich an die Kvarner-Bucht auf sich genommen, um ihre Mannschaft vor Ort zu unterstützen. Sie sahen eine Mannschaft, die zum Anpfiff der zweiten Hälfte gut aus den Startlöchern kam. Erst prüfte Hwang Hee-chan Rijeka-Torhüter Simon Sluga, dann streifte ein Minamino-Roller aus spitzem Winkel knapp am langen Eck vorbei. Nach einer schönen Kombination traf Yabo dann ins Tor, wobei der Referee diesmal falsch lag. Rijeka-Verteidiger Stefan Ristovski lag im Moment der entscheidenden Ballabgabe nämlich auf der Torauslinie, verhinderte somit ein Abseits von Yabo.
Die Strafraumszenen nahmen jetzt zu. Rijekas Mittelfeldspieler Filip Bradaric (57.) traf aus der Distanz das Außennetz, auf der anderen Seite setzte Paulo Miranda (60.) einen Kopfball wuchtig neben das Tor. Auch ein Weitschuss des eingewechselten Amadou Haidara (78.) strich nur knapp vorbei. Auf der Gegenseite vergab Ex-Austrianer Alexander Gorgon (83.) aus 14 Metern allerdings fast den Matchball.
Hinten standen die Kroaten auch im Finish sicher, somit blieb es bei der Nullnummer. Den Gegner im Europa-League-Play-off erfahren die Salzburger am Freitag in Nyon, wo ab 13.00 Uhr die Auslosung stattfindet.
Hinspiel 1:1 - HNK Rijeka dank der Auswärtstorregel weiter.
Stadion HNK Rijeka, Rijeka, SR Hüseyin Göcek
Anmerkung: Ein reguläres Tor von Reinhold Yabo wurde in der 55. Minute zu Unrecht wegen Abseits aberkannt.
Rijeka: Sluga - Ristovski, Zuparic, Elez, Vesovic - Brdaric, Males - Kvrzic (88. Heber), Misic, Gorgon - Gavranovic (74. Jelic)
Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Yabo (68. Haidara), Samassekou, Minamino (82. Wolf), Berisha - Hwang, Dabbur (74. Gulbrandsen)
Gelbe Karte: Males (63.), Misic (70.), Bradaric (84.) bzw. Caleta-Car (7.), Yabo (45.), Samassekou (51.), Miranda (90.)
Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Enttäuschung, ganz klar. Wir hatten ein Ziel hier heute, wir wollten weiterkommen. Wir hätten auch noch ein Tor machen können, machen müssen, dann hätten wir nicht diskutieren müssen. Und das will ich auch nicht. Ich will nicht diskutieren über den Schiedsrichter. Was soll man machen, das passiert im Fußball. Wir hatten schon das eine andere oder Thema in der ersten Halbzeit. Wir haben zu viele Konter auch zugelassen, haben nicht mutig genug vertikal gespielt. Immer wenn wir es getan haben, sind wir gefährlich geworden. Dann hatten wir mehr Zugriff. Aber wir haben kein Tor geschossen, deshalb sind wir ausgeschieden. Wir haben jetzt erst einmal eine Enttäuschung zu verarbeiten, dann geht es weiter."
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