Salzburg: Die Rückkehr eines Ajax-Helden

Mane (re.) und Ramalho jubelten in Amsterdam.
Salzburg holte Andre Ramalho zurück. Was wurde aus den anderen Stars des 3:0-Triumphes in der Amsterdam Arena?

Unglaublich, dass dieses Highlight der österreichischen Europacup-Geschichte schon wieder so lange her ist: Am 20. Februar 2018 jährt sich zum vierten Mal jener Tag, an dem Salzburg in der Zwischenrunde der Europa League Ajax Amsterdam auswärts 3:0 besiegte.

Es war eine Demonstration des Fußballs Marke Red Bull. Der niederländische Rekordmeister, der kurz zuvor in der Gruppenphase der Champions League den FC Barcelona zu Hause 2:1 besiegen hatte können, war völlig chancenlos. Jonatan Soriano mit zwei Toren und Sadio Mané fixierten schon in der ersten Hälfte den klaren Endstand.

Die Mannschaft, die wohl die beste österreichische Klubmannschaft des dritten Jahrtausends war, zerstreute sich bald in alle Winde. Von jener Startelf, die von Trainer Roger Schmidt in der Amsterdam Arena auf das Feld geschickt worden war, sind mit Christoph Leitgeb und Andreas Ulmer nur zwei Spieler in Salzburg geblieben.

Günstige Lösung

Gestern ist einer der anderen Ajax-Helden zurückgekehrt: Innenverteidiger André Ramalho. Der 25-Jährige wurde von Leverkusen verpflichtet und unterschrieb einen langfristigen Vertrag, der bis zum 31. Mai 2022 laufen wird. Die Ablösesumme beträgt deutlich unter einer Million Euro.

Der Brasilianer hatte Österreich vor zweieinhalb Jahren ablösefrei verlassen, folgte Ex-Salzburg-Trainer Schmidt zum deutschen Bundesligisten. 2015/'16 spielte er auch regelmäßig – allerdings hauptsächlich im defensiven Mittelfeld.

Ende August 2016 wurde der Brasilianer an Mainz verliehen. Dort war Ramalho aber nicht immer erste Wahl. Eine Kaufoption wurde nicht gezogen, er kehrte zum Saisonende zu Bayer zurück, wo er aber im Herbst nur zu drei Kurzeinsätzen kam.

Nun freut sich Ramalho auf seine neue Aufgabe: "In Salzburg zu sein, ist für mich wie nach Hause zu kommen. Ich habe noch viele Freunde hier und fühle mich wie in meiner zweiten Heimat. Alle freuen sich über meine Ankunft, das tut gut", sagt der Brasilianer, der perfekt Deutsch spricht.

Salzburg: Die Rückkehr eines Ajax-Helden
Salzburg gegen Ajax

Aber was wurde aus den anderen Helden des Triumphs von Amsterdam?

Ralf Rangnick, im Februar 2014 noch Salzburg-Sportchef, hat mittlerweile drei Spieler aus der Startelf, die Ajax 3:0 besiegen konnte, zu RB Leipzig gelotst. Torhüter Peter Gulacsi und Defensivallrounder Stefan Ilsanker wechselten gemeinsam im Sommer 2015 um je drei Millionen Euro Ablöse zum deutschen Red-Bull-Klub. Beide sind Stammspieler beim deutschen Vizemeister, Gulacsi verlängerte seinen Vertrag erst vor kurzem bis Sommer 2022. Der Halleiner Ilsanker steht nach einer Vertragsverlängerung im Jänner 2017 noch zweieinhalb Jahre unter Vertrag.

Über den Umweg Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ist Kevin Kampl im Sommer zu RasenBallsport gekommen. Der Slowene hat sich auch bei den Leipzigern einen Stammplatz erkämpft und gilt als wertvollster Neuzugang in dieser Saison.

Ebenfalls in der Bundesliga spielt Martin Hinteregger. Den Red-Bull-Akademiker hat es nach einem kurzen Abstecher zu Mönchengladbach nach Augsburg verschlagen. Dort ist der 25-jährige Kärntner in der Innenverteidigung gesetzt.

In seine Heimat Schweiz zurückgegangen ist Christian Schwegler. Der 33-jährige Rechtsverteidiger spielt seit Sommer für seinen Stammklub FC Luzern. In der Europa League kam früh gegen Osijek das Aus. In der Liga hatte er einen Stammplatz, bis ihn ein Außenbandriss im Knie bremste.

Beide Torjäger sind nach China gewechselt. Soriano stürmt seit März für Beijing Guoan – mittlerweile betreut von Roger Schmidt. Platz 9 in der Super League war enttäuschend, am Spanier lag es aber nicht: Er erzielte 16 Tore in 19 Spielen.

Sportlich viel besser läuft es für Alan. Der Brasilianer wurde mittlerweile schon drei Mal Meister mit Guangzhou Evergrande. Der 28-Jährige gehört zu den profiliertesten Spielern in China.

Die größte Karriere aller Helden von Amsterdam machte aber der Senegalese Mané. Nach einer Zwischenstation beim FC Southampton spielt er mittlerweile für Liverpool und ist einer der großen Stars der Premier League. In diesem Jahr hat der 25-Jährige gute Chancen, erstmals "Afrikas Fußballer des Jahres" zu werden.

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