Salzburg: Die perfekt eingespielte Maschine

Auch ohne Soriano haben die Bullen Grund zum Jubeln.
Trotz des mittlerweile fixen Soriano-Abgangs lassen sich Team und Trainer nicht aus der Ruhe bringen.

Red Bull Salzburg ist längst eine anerkannte Ausbildungsstätte – und dies nicht nur für Talente, sondern auch für Trainer. "Ich mache hier einen Master", erklärte Óscar García am Samstag nach dem 1:0 gegen Mattersburg, dem ersten Spiel ohne Torjäger Jonatan Soriano. Dessen Transfer zu Beijing Guoan ist in der Nacht auf Montag endgültig fixiert worden.

Salzburgs Coach, der laut eigenen Angaben vom möglichen Abgang des Torjägers erst am Tag vor dem Spiel erfahren hat, hat dazugelernt. Ruhig und sachlich fiel seine Reaktion aus: "Wir müssen nach vorne schauen und so die Meisterschaft gewinnen."

Andere Reaktion

Ende August war das noch ganz anders. Da hatte Óscar ähnlich kurzfristig vom Transfer von Bernardo nach Leipzig erfahren. Beim Spiel bei Rapid (0:0) platzte ihm der Kragen. Seine Aussage, dass es "ab jetzt Liefering A und Liefering B" geben würde, sorgte für Aufregung.

"Die Erfahrung hat mir geholfen. Das macht mich zu einem besseren Trainer", sagte der Katalane nun und fügte an: "Wenn wir dieses Jahr Meister werden, dann ist das ein umso größerer Verdienst."

Einfacher macht der Abgang des Torjägers, der von Salzburg die Freigabe erhalten hatte und selbst entscheiden konnte, ob er zu Beijing Guoan wechselt oder nicht, Óscars Arbeit nicht. "Meine Aufgabe ist es, Spieler zu entwickeln und jedes Jahr Meister zu werden."

"Höchst konzentriert"

Nach Martin Hinteregger, Bernardo und Dayot Upamecano ist Soriano der vierte Stammspieler, der während dieser Saison gegangen ist. Trotzdem liegt der Titelverteidiger auf Platz eins. Das spricht für Kader und Trainer.

"In den letzten Stunden ist viel passiert, die Mannschaft war trotzdem höchst fokussiert und konzentriert", sagte der Coach nach dem siebenten Sieg in Serie. Er weiß aber auch: "Als Spieler werden wir ihn sehr vermissen. Wie sehr, das werden wir am Ende der Saison sehen."

Mahnende Worte

Der Soriano-Abgang bedeutet die Chance für einen anderen Stürmer: Dimitri Oberlin. Der Rückkehrer aus Altach bekam gegen Mattersburg seine ersten Spielminuten im Frühjahr. Zur Pause eingewechselt, erzielte er 16 Minuten später mit seinem zehnten Saisontor das 1:0.

"Wir wissen, dass er Tore machen kann. Aber er weiß selbst auch, dass er besser spielen und Dinge verbessern muss. Mit einem Tor ist es nicht getan. Er muss als Spieler noch lernen und wachsen", erklärte Óscar.

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