Salzburg: Dabbur zeigte es seinen Kritikern

Erleichterung bei Munas Dabbur.
Der vielkritisierte Israeli überzeugte beim 5:1-Kantersieg gegen die Admira nicht nur mit einem herrlichen Treffer.

Munas Dabbur ist ein richtig guter Kicker. Nur Stürmer werden halt an Toren gemessen. Und in seiner Zeit in Salzburg hat der Israeli bisher einfach zu wenige erzielt.Deshalb wurde die Kritik immer lauter. Am Samstag war der 25-Jährige aber endlich wieder einmal erfolgreich. Beim 5:1-Kantersieg gegen die Admira gelang dem Vielkritisierten sein erstes Saisontor. Und was für eines: Holzmann und Strauss ließ er stehen wie Schulbuben, Keeper Leitner mit seinem Schuss keine Chance – und traf früh zum 1:0.

"Ich bin einmal sehr froh über meine Leistung. Und es war auch sehr wichtig für mich, dass ich ein Tor erzielt habe, um mein Selbstvertrauen wieder zurückzugewinnen", meinte Dabbur, der im Frühjahr bei den Grasshoppers gespielt und regelmäßig getroffen hatte. Bei Red Bull lief er einem Erfolgserlebnis auch diesen Sommer wochenlang nach – und das im wahrsten Sinn des Wortes.

Sorianos Schatten

Der Israeli muss bei Österreichs Serienmeister in sehr große Fußstapfen treten. Jonatan Soriano schoss Tore wie auf dem Fließband. Doch der Spanier war ein ganz anderer Spielertyp als der Israeli. Soriano war im Strafraum zu Hause, hatte seine ganz großen Qualitäten im Abschluss. Dabbur agiert wesentlich mannschaftsdienlicher, geht Wege, die Soriano nie gegangen wäre.

Dabbur schleppt dazu die Last einer für österreichische Verhältnisse sehr hohen Ablösesumme mit sich herum. Sechs Millionen Euro kostete der Stürmer, als er im Sommer 2016 von den Grasshoppers nach Salzburg kam – als potenzieller Nachfolger von Soriano, der aber entgegen aller Erwartungen blieb. Dabbur musste auf den Flügel ausweichen, weil der Spanier auf der Mittelstürmerposition gesetzt war.

Starker Spätherbst

Erst als sich Soriano im Herbst 2016 verletzt hatte, kam Dabbur an vorderster Front zum Einsatz. Und zeigte da seine Qualitäten. In einem Heimspiel gegen Rapid war er etwa bester Mann auf dem Platz. Als Soriano wieder fit war, drohte ihm die Ersatzbank. Auf eigenen Wunsch wurde er deshalb Mitte Februar an die Grass-hoppers verliehen. Dass Soriano nicht einmal zwei Wochen später nach China wechseln sollte, war so etwas wie Ironie des Schicksals.

Salzburg-Trainer Marco Rose hielt Dabbur – anders als dessen Vorgänger Oscar Garcia, der auf seinen Landsmann Soriano setzte, die Stange: "Ich war immer überzeugt von Munas. Er hat heute das Vertrauen zurückgezahlt. Es war immer zu erkennen, was für ein Potenzial er hat", meinte der Deutsche nach dem klaren Heimsieg gegen die Admira.

Vorahnung von Buric

Lob bekam Dabbur auch vom Admira-Trainer, der geahnt hatte, dass dem 25-Jährige genau gegen seine Mannschaft der Knoten platzen wird: "Alle haben über ihn geschimpft. Ich habe aber gewusst: Wenn er trifft, dann trifft er sicher gegen uns", erzählte Damir Buric. Dabbur hat gegen die Admira seine Klasse gezeigt. Diese ließ er aber auch schon im Spätherbst 2016 mehrmals aufblitzen. Nun geht es darum, die se Leistung zu bestätigen. "Hoffentlich treffe ich auch in den nächsten Spielen auch", meinte der Stürmer. Das wird auch notwendig sein, denn am 17. und 24. August warten mit den Duellen im Europa-League-Play-off gegen Viitorul Constanta zwei richtungsweisende Spiele.

Rumäniens Titelverteidiger hat den Saisonstart übrigens völlig verpatzt. Auf das Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation gegen APOEL Nikosia folgte die dritte Niederlage in der rumänischen Liga in Folge. Gegen OSC Sepsi verlor Salzburgs Gegner am Samstag 0:1 in Unterzahl, kassierte den entscheidenden Gegentreffer in der 90 Minute und hat nun schon drei Pflichtspiele keinen Treffer erzielt.

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