Rose: "Ich werde nicht als Schlaumeier daherkommen"
Nach eineinhalb erfolgreichen Jahren mit dem Spanier Oscar Garcia hat Salzburg nun wieder auf eine interne Trainerlösung zurückgegriffen. Am Freitag stellte der Bundesliga-Meister den bisherigen Unter-18-Trainer Marco Rose als neuen Chefcoach der Öffentlichkeit vor.
"Wir sind absolut überzeugt von der Entscheidung und glauben, dass wir den richtigen Mann für unsere Zukunft gefunden haben", sagte Sportdirektor Christoph Freund in einer Pressekonferenz. In vier Jahren im Verein habe Rose eine "richtig tolle Entwicklung" durchgemacht. Dass Rose mit dem Salzburg die Champions League für Nachwuchsteams gewonnen hat, war für ihn sicher kein Nachteil. "Der Erfolg der Youth-League-Mannschaft war in diesem Jahr die Krönung für uns", meinte Freund.
Verlierer Letsch
Der zweite Kandidat für den Trainerposten wäre mit Liefering-Trainer Thomas Letsch ebenfalls eine interne Lösung gewesen. Mit Letsch will sich Freund kommende Woche besprechen, er hofft aber, dass der Deutsche ebenfalls in Salzburg bleibt. "Für uns war eigentlich klar, dass wir die interne Lösung nehmen werden. Wir machen das mit absoluter Überzeugung, da es sehr selten ist, dass ein Verein zwei Trainer hat, die das Profil mitbringen, die erste Mannschaft übernehmen zu können", erklärte Freund.
Rose selbst sieht sein Engagement als den nächsten Karriereschritt. "Für mich ist das der logische nächste Schritt bei einem ambitionierten Verein. Ich freue mich auf die Aufgabe und freue mich über das Vertrauen vom Verein", sagte der gebürtige Leipziger. Für ihn beginnt bereits am Montag mit dem Trainingsauftakt die Arbeit.
Offene Kaderfragen
Der Deutsche will sich nun in den ersten Tagen ein Bild von der Mannschaft machen und dann mit Freund über möglichen Veränderungsbedarf entscheiden. "Grundsätzlich steht der Kader", sagte Rose aber. Freund kündigte an, dass noch der eine oder andere Spieler die Salzburger verlassen werde. "Ich bin aber überzeugt, dass wir einen sehr guten Kader zusammenstellen werden", so Freund.
Bereits in den ersten Wochen wartet auf Rose mit der Champions-League-Qualifikation eines der großen Ziele des Klubs. "Das Ziel steht, das Thema ist da. Wir werden natürlich dieses Thema wieder angehen und Runde für Runde abarbeiten müssen", sagte Rose dazu. Der Schwierigkeiten auf dem Weg in die Gruppenphase ist sich Rose bewusst. "Die Aufgabe wird vor allen Dingen sein, die Jungs fit zu kriegen und gleichzeitig die Balance hinzukriegen, frisch zu sein." Bereits dreieinhalb Wochen nach dem Trainingsauftakt steht das erste Spiel der Qualifikation an.
Klares Spielkonzept
In Sachen Spielanlage will Rose nicht zu stark vom Weg seines Vorgängers Oscar abweichen. "Wer den Verein länger beobachtet, weiß, dass wir eine einheitliche Spielidee haben. Das werden wir natürlich weitertragen. Ich glaube, dass letztes Jahr viele Dinge gut funktioniert haben. Ich werde nicht als Schlaumeier daherkommen und grundsätzliche Dinge verändern", erklärte Rose. An gewissen Stellschrauben wolle er aber dennoch drehen.
Für Rose sind es bewegte Tage, erst am Donnerstag war er bei der 50er-Feier von Jürgen Klopp, unter dem er in Mainz gespielt hat. Der aktuelle Liverpool-Trainer ist für Rose eine Inspirationsquelle. "Kloppo ist sicher ein Typ, der inspiriert und Dinge mit auf den Weg gegeben hat. Er hat es immer wieder geschafft über seine Ansprachen Motivation auszulösen", sagte der neue Salzburg-Trainer. Auch den Sportdirektor von RB Leipzig, Red-Bull-Fußball-Mastermind Ralf Rangnick nannte Rose ebenfalls als Inspirationsquelle.
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