Der rasante Aufstieg des Tamas Szanto

Saubere Technik: Rapids Szanto überzeugt mit seiner Ballführung.
Mit 14 zu Rapid gekommen, wird der 20-Jährige zum Nachfolger von Steffen Hofmann.

Tamas Szanto wurde im Jänner 2016 in den Profi-Kader aufgenommen. Einsätze schienen für den gebürtigen Ungarn trotzdem weit weg. Folgende Rapidler waren im Frühjahr auf seiner Lieblingsposition im zentralen offensiven Mittelfeld im Einsatz: Hofmann, Nutz, Alar, Schaub, Schwab, Murg und Tomi.

Sieben Konkurrenten also, von denen sechs zum Saisonstart noch da waren. Obwohl Ex-Trainer Barisic den Eigenbauspieler als möglichen Hofmann-Nachfolger anpries, schaute es nicht so gut aus. Bis zum 16. Juli 2016.

Ausgerechnet bei der Eröffnung des Allianz Stadions schlug die große Stunde von Szanto. Weil Schwab als Trauzeuge bei der Hochzeit des Bruders bis knapp vor Spielbeginn im Einsatz war, rutschte der 20-Jährige kurzfristig in die Startelf. Auf seiner Zweitposition als Achter.

Nie enttäuscht

"Tamas hat beim 2:0 gegen Chelsea gespielt, als hätte er nie etwas anderes gemacht", erinnert sich Mike Büskens. Forciert vom neuen Trainer gab der schmächtige Mann aus Sopron ausgerechnet im Derby sein Startelf-Debüt. Ausgerechnet gegen Genk im Europacup. Und ausgerechnet bei Leader Sturm gelang das erste Tor. "Tamas hat uns nie auch nur im Ansatz enttäuscht. Er hat großes Potenzial und eine gute Bodenhaftung", lobt Büskens.

Wer ist also dieser Hoffnungsträger, der beim 3:0 gegen Mattersburg erstmals vor den Heimfans als Torschütze gefeiert wurde?

"Es ist schnell gegangen. Ich war nach den Trainingsleistungen aber nicht überrascht über die Chancen für mich", erzählt Szanto in perfektem Deutsch, obwohl er erst mit 14 nach Hütteldorf kam. "So schnell und akzentfrei hat nicht einmal Gyuri Garics Deutsch gelernt", erinnert sich Journalisten-Routinier Peter Elstner, der als Medientrainer bei Rapid II Szanto schätzen gelernt hat.

Als Österreicher sieht sich der Techniker mit dem Gespür für den freien Raum aber nicht. "Ich habe mich eigentlich für Ungarn entschieden und bin da auch Nachwuchs-Teamspieler." Bis zum 22. Geburtstag ist das noch kein Problem für den Ö-Topf.

Langer Vertrag

Probleme mit Steffen Hofmann, der als Kapitän derzeit nur der Back-up für Szanto ist, gibt es auch nicht: "Steffen will helfen und gibt mir immer wieder Tipps."

Und der Vertrag? Wurde in weiser Voraussicht von Sportdirektor Andreas Müller nach Szantos 18. Geburtstag gleich für fünf Jahre bis Sommer 2019 abgeschlossen.

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